In einer Zeit, in der das Bewusstsein für nachhaltige Praktiken und Umweltschutz immer wichtiger wird, gewinnt eine faszinierende und umweltfreundliche Methode der Jagd zunehmend an Bedeutung: die Fahrradjagd. Dieser einzigartige Ansatz ermöglicht nicht nur die Begegnung mit der Natur auf eine besondere Weise, sondern trägt auch dazu bei, unsere wilden Lebensräume zu schützen und Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen.

Im Folgenden nehmen wir dich mit auf eine Reise durch die Vorzüge der Fahrradjagd. Wir erkunden die Vorteile dieser sanften Fortbewegungsart, erfahren, wie die Lautlosigkeit des Fahrrads den Schlüssel zum erfolgreicheren Anpirschen an Wildtiere darstellt und betrachten die ethischen Aspekte, die diese Art der Jagd so besonders machen. Doch nicht nur das – wir werfen auch einen Blick auf die physischen und mentalen Herausforderungen, die die Fahrradjagd mit sich bringt, sowie auf das einzigartige Outdoor-Erlebnis, das dieses Abenteuer in der Wildnis bietet.

Bist du bereit, die Natur auf eine neue Art zu erleben und gleichzeitig aktiv zum Schutz unserer Umwelt beizutragen? Lass uns gemeinsam in die Welt der Fahrradjagd eintauchen und entdecken, wie dieses umweltbewusste Jagderlebnis nicht nur die Art, wie wir jagen, sondern auch unsere Verbindung zur Natur revolutioniert.

Sanfte Fortbewegung: Die Ökologische Dimension der Fahrradjagd

Aus der heutigen Sicht wird der Nachhaltigkeitsgedanke immer wichtiger! Die Nachhaltigkeit war auch für uns ein Grund die Jagd mit dem Fahrrad durchzuführen. Aus unserer Sicht ergeben sich gleich mehrere Vorteile des Fahrrads gegenüber anderen Fortbewegungsmitteln, die auch unmittelbar mit der Schonung der Natur in Zusammenhang stehen. Fahrräder erzeugen weniger Lärm und haben keine Abgase. Zudem ist das Fahrrad deutlich günstiger im Unterhalt und man kann es neben der Jagd auch für Familienausflüge etc. nutzen.

Die Vorteile der Lautlosigkeit: Unauffällige Annäherung ans Wild

Möchte man nah an das Wild herankommen ist es von großer Bedeutung dies besonders leise zu tun. Mit dem Fahrrad kann man das auf sehr einfache Weis. Selbst ein eBike ist immer leiser als motorgetriebenes Fahrzeug. Leidglich die Taschen, Anhänger oder anderen Anbauteile am Fahrrad müssen entklappert werden, um maximal leise zu sein. Durch die Nutzung des Fahrrads kann man also größere Strecken im Revier zurücklegen als mit dem Auto, sprich man kommt mit dem Material näher an den Stand und das Fahrrad ist auch leichter zu tarnen.

Naturschutz und Rücksichtnahme: Verantwortungsbewusste Jagdpraktiken

Grundprinzip der Fahrradjagd ist die sorgfältige Wahrung der natürlichen Lebensräume. Fahrradjäger bewegen sich leise und unauffällig durch die Landschaft, ohne die Flora und Fauna unnötig zu stören. Dies ermöglicht es nicht nur, Wildtiere in ihrem natürlichen Verhalten zu beobachten, sondern trägt auch zur Erhaltung der Pflanzenwelt bei. Fahrradjäger minimieren Bodenschäden und tragen dazu bei, sensible Ökosysteme vor übermäßiger Beanspruchung zu schützen.

Kondition und Können: Die Herausforderungen der Fahrradjagd

Jedem sollte klar sein, dass die Jagd mit dem Fahrrad körperlich anspruchsvoller ist als die Jagd mit dem Auto. Doch was sind die körperlichen Aspekte der Jagd mit dem Fahrrad und wie kann man diesen entgegnen. Wir testen jetzt schon eine ganze Weile Fahrräder als Fortbewegungsmittel der zur Jagd und haben unterschiedlichste Erfahrungen gemacht. Angefangen haben wir mit einem Tourenfahrrad und dem Thule Kinderanhänger, um diese Form der Jagd zu testen. Danach sind wir über ein befreundetes Unternehmen an ein Motorcross eBike gelangt und sind jetzt bei einem eMountainbike gelandet.

Im Grunde kann man alle Fahrräder benutzen aber jedes Modell hat ein Für und Wider. Das Touren Fahrrad macht bei leichten Schotterstraßen aufgrund der schmalen bereif bereits schlapp, allerdings hat man den Vorteil, dass man viele Taschen daran befestigen kann und das Ziehen eines Lastenanhängers ist damit auch kein Problem. Ein größeres Problem hat man wiederum, wenn der Anhänger beladen ist, mehr als 40kg kann man nicht sinnvoll mit dem Gespann durch die Gegen bewegen.

Thule Fahrradanhänger für die Jagd
ACS eBike

Das Motorcross eBike macht vor allem viel Spaß! Allerdings ist es aus unserer Sicht sehr ungeeignet, da man nur sehr schwer einen sinnvollen Lastenanhänger oder Transporttaschen für diese Fahrzeuge findet. Dazu kommt, dass diese eBikes sehr viel Kraft, fast schon zu viel, haben. Die eBikes sind deutlich schwerer und durch die Kette für den Antrieb auch deutlich lauter als konventionelle Fahrräder. Uns hat es Spaß gemacht und fühlten uns die Geländefahrausbildung im Militär zurückerinnert aber zur Jagd können wir diese Fahrräder nicht empfehlen.

Das komfortabelste Fahrrad, welches auch kaum Anstrengung hervorruft, ist das eMountainbike. Mit den breiten Reifen und dem kräftigen Motor kann man problemlos Lasten bis 80kg ziehen. Je nach Motorleistung sind Steigungen kein Problem und das Gelände macht dem Jäger auch keinen Strich durch die Rechnung.

Wie sieht unsere Ausrüstung für die Jagd mit dem Fahrrad aus?

Wie bereits angesprochen haben wir mit einer eher rudimentären Ausrüstung begonnen und sind mittlerweile bei einem deutlich besseren Ausstattungssatz gelandet. Zur Zeit gehen wir folgendermaßen auf die Niederwildpirsch:

Ausrüstung Jagd mit Fahrrad

Wie läuft die Jagd mit dem Fahrrad ab?

Natürlich haben wir leicht reden, wenn wir sagen, dass wir ausschließlich mit dem Fahrrad jagen, da wir in Laufreichweite zum Revier wohnen. Aber moderne eBikes lassen auch länge Anfahrten ins Revier zu bzw. kann man das Fahrrad auch mit einem Anhänger ins Revier bringen, falls es sehr weit entfernt sein sollte. Grundsätzlich läuft die Jagd mit dem Fahrrad aber nicht anders ab als mit herkömmlichen Fortbewegungsmitteln. Wir planen uns die Pirsch einige Tage bevor wir ins Revier fahren, indem Absprachen stattfinden, wer zu welchem Zeitpunkt im Revier ist, wo die Fahrzeuge stehen und wie die Bewegungslinien aussehen. Da unser Revier nicht allzu groß ist sind die Stellungen für den Jäger bereits ausreichend vorerkundet und auch die Bewegungslinien sind jedem klar. Wurden durch die Wildkameras ausreichend passendes Wild bestätigt kann die Jagd beginnen.

Wir fahren mit dem Fahrrad stets bis ca. 30m an den jeweiligen Stand heran und verharren dort bis zu einer Stunde. Danach wird das Fahrrad samt Ausrüstung nachgezogen und wir fahren zum nächsten Stand. Als Stände benutzen wir getarnte Drückjagdböcke bzw. leicht erhöhte Ansitze oder einen bereits vorbereiteten Treesaddle (über den wir bereits berichtet haben mit Video!).

Jagd mit Fahrrad Vorgehensweise

Was soll man machen, wenn die Jagd mit dem Fahrrad erfolgreich war?

Hatte man Waidmannsheil kommt der Grund für die Jagd mit dem Fahrrad voll zum Tragen. Vor einiger Zeit hatten wir die Lastentrage von HEP Carbon vorgestellt, weil wir die Absicht hatten stets zu Fuß zu jagen und unser Wild mit der Lastentrage zu bergen. Das kann mal eine Option sein, ist aber dauerhaft sehr beschwerlich. Mit dem eBike ist das Bergen des Wildes und der Abtransport deutlich leichter. Zudem hat man in seinem Lastenanhänger immer alles dabei. Unsere Wahl beim Lastenanhänger ist auf den Hmax von der Firma Hinterher gefallen. Der Firmengründer Peter Hornung hat uns diesen zur Verfügung gestellt. Peter hat uns folgende Ausstattung zukommen lassen: Lasetnanhänger Hmax mit 20“ Geländebereifung und Schwerlastdeichsel für Gewichte bis 65kg. Zudem hatten wir eine Version mit zusätzlichen Seitenwänden. Für unsere Zwecke war der Lastenanhänger ideal, da wir überwiegend auf Niederwild jagen können. Auf die Fläche des Hmax passt, wie maßgeschneidert, die faltbare Wildwanne von Farmland. So ausgestattet ist das Bergen, Aufbrechen und Abtransportieren des erlegten Wildes kein Problem mehr.

Das Fahren im Gelände mit eBike und Lastenanhänger muss allerdings vorbereitet werden. In unserem Fall kann man den Elektromotor über eine Hersteller App in der Intensität und dem Ansprechverhalten anpassen. Dies ist wichtig, um ein zu starkes durchdrehen der Reifen beim Anfahren im Gelände zu vermeiden. Weiterhin ist es im Gelände nicht ratsam die stärkste Unterstützungsstufe in Kombination mit den kleinen Übersetzungen zu benutzen, da die Kette dadurch sehr stark beansprucht wird. Weiterhin sollte man den Wildkörper gut abdecken und das Fahrrad mit Schutzblechen versehen, da ansonsten viel Dreck in den Anhänger getragen wird. Vielleicht sprechen wir Peter mal darauf an, ob er in der Jagdvarianten seines Anhängers eine LKW-Plane integrieren kann. Die einzige „Verbesserung“, die wir an dem Hänger vornehmen mussten, war das Entklappern der Seitenwände mit etwas Moosgummi, da es im Gelände etwas laut war.

Aufbrechen mit dem Leomatik Aufbrechmesser

Fazit zur Jagd mit dem Fahrrad

Aus unserer Sicht ist die Jagd mit dem Fahrrad eine sehr schöne Alternative zu anderen Fahrzeugen und durch die Wahl der richtigen Ausrüstung gut machbar. Ist man nicht in Niederwildrevieren unterwegs, sondern hat es auf Schwarzkittel abgesehen, empfiehlt Peter den Hxxl mit Upgrade. Dieser Anhänger trägt bis 100kg und kann ebenfalls in allen Sondervarianten bestellt.

Natürlich bedingt die Jagd mit dem Fahrrad, dass man seine Ausrüstung etwas reduziert bzw. leichte Komponenten wählt. Zudem ist man gezwungen vieles mitzuführen, um Wild an Ort und Stelle des Erlegens versorgen zu können. Wir können diese Jagdform nur empfehlen und wünschen viel Spaß beim Ausprobieren (Video folgt).

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