Wer eine Jagdhütte besitzt oder regelmäßig nutzt, weiß, wie wichtig Sicherheitschecks sind. Aber nicht nur bei langjähriger Nutzung, sondern auch bei der Neugestaltung einer Jagdhütte macht es Sinn, möglichen Gefahrenquellen vorzubeugen. Schon beim Betreten startet der Sicherheitscheck: Ist die Tür stabil und lässt sich das Türschloss sicher verschließen? Sind Tiere in der Hütte? Können diese Faktoren ausgeschlossen werden, geht der Sicherheitscheck weiter.

Gefahrenquellen beseitigen: Diese Dinge gilt es zu beachten

Um mögliche Gefahrenquellen in Jagdhütten zu identifizieren, ist es wichtig, aufmerksam zu sein und ein wachsames Auge auf potenzielle Risiken zu haben. Auf die folgenden Bereiche sollte man dabei achten:

1. Brandgefahr

Um Kurzschlüssen und Überhitzungen vorzubeugen, sollten Elektronik und Heizung regelmäßig überprüft und gewartet werden. Auch sollten alle elektrischen Geräte auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Vor allem Lade- bzw. Stromversorgungskabel, die etwa von Tieren angeknabbert wurden, bleiben oft weiterhin in Verwendung, obwohl deren Isolierung beschädigt ist.

Tipp: Auch das Entfernen von altem, trockenem Holz rund um die Hütte kann Brände verhindern. Befindet sich in der Hütte ein Kamin, sollte das Rauchrohr frei von Verstopfungen sein, bevor er verwendet wird.

2. Gasleitungen und Propangas-Öfen

Auch die Überprüfung von etwaigen Gasleitungen und -geräten ist von großer Bedeutung, um Gaslecks zu vermeiden. Gaslecks sind besonders gefährlich in gut abgedichteten Hütten, da diese lebenswichtigen Sauerstoff zum Atmen rauben und fatal enden können – besonders in fachmännisch errichteten, gut abgedichteten Hütten.

Wichtig: Auch die Lagerung von Gasflaschen, Chemikalien und anderen möglichen Gefahrstoffen sollte sicher und sachgemäß erfolgen.

3. Hütten-Infrastruktur

Viele Jagdeinrichtungen und Jagdhütten sind in die Jahre gekommen und bieten keinen sicheren Schutz mehr. Grund dafür ist zum einen das Alter, aber auch die Bauart. Da die Hütten und Jägerstände meist zusammengenagelt wurden, wurde das Holz gespalten und ist heute instabil.

Dadurch werden insbesondere Leitern, Treppen und Hochsitze zu Gefahrenquellen für Jäger, Besucher und auch für Wanderer. Jede Hütte sollte vor Inbetriebnahme auf den Zustand hin überprüft werden. Darüber hinaus gibt es aber noch andere potenzielle Gefahrenquellen:

  • unebene Böden
  • wackelige Geländer
  • lose Teppiche
  • schlechte Beleuchtung

Wer im Hüttenbereich schlecht sieht, kann schnell eine Treppenstufe oder Unebenheit übersehen und einen Unfall haben. Es ist daher wichtig, im Zuge des Sicherheitschecks auch die Beleuchtung zu überprüfen.

4. Sicherung gegen Einbrüche

Wenn es um die Sicherheit deiner Jagdhütte geht, solltest du keine Kompromisse eingehen. Eine effiziente Sicherheitsinstallation kann dir helfen, unerwünschte Besucher fernzuhalten und deine Hütte vor Diebstahl oder Vandalismus zu schützen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um eine solche Installation zu realisieren:

  • Alarmanlagen können beispielsweise eine gute Wahl sein, um potenzielle Eindringlinge abzuschrecken.
  • Überwachungskameras können helfen, verdächtige Aktivitäten in der Nähe der Hütte zu erkennen und gegebenenfalls die Polizei zu alarmieren.
  • Eine gute Beleuchtung kann dazu beitragen, dass sich niemand unbemerkt an die Hütte heranschleichen kann. Für die kurzfristige Überprüfung auf Verdacht hin sind zu diesem Zweck auch Wärmebildkameras für die Jagd bestens geeignet.

Ist all das zu aufwändig, kann es bereits helfen, wenigstens die Fenster und Türen zu sichern, um Einbrüche zu verhindern.

5. Sichere Waffenaufbewahrung

In manchen Situationen, beispielsweise bei Anwesenheit von unerfahrenen Jägern, Jugendlichen oder Nicht-Waffenbesitzern, ist es gut, Waffen sicher verstauen zu können. Die richtige Waffenaufbewahrung kann hier viel Stress aus der Situation nehmen, da das Gewehr nicht immer im Auge behalten werden muss. Wichtig ist bei der Anschaffung, die Zulässigkeiten verschiedener Waffenschränke zu kennen (die Aufstellung gilt für die Aufbewahrung in eigenen bewohnten Haus! In Jagdhütten dürfen Waffen nur nach vorheriger Genehmigung und zeitlich begrenzt gelagert werden!):

Quelle: https://www.bremertresor.de/waffenaufbewahrung

Tipp: Im Waffenschrank sollten nicht nur die Schusswaffen, sondern auch kalte Waffen wie Aufbrechmesser verstaut werden.

6. Blitzableiter

Um eine Holzhütte effektiv mit einem Blitzschutz auszustatten, braucht man einen guten Blitzableiter. Dazu muss ein Ringerder zum Ableiten des Blitzes weit genug von der elektrischen Gebäudezuleitung platziert werden, damit es nicht zum Überschlag kommt.

Der Ringerder als ringförmige Auslegung rund um die Holzhütte bewirkt, dass der Boden darunter auf einem einheitlichen elektrischen Potential liegt. Er wird dann mit dem eigentlichen Blitzableiter verbunden, der die Form einer einfachen Metallspitze oder beispielsweise eines Wetterhahns haben kann. Der Blitz schlägt dann nicht mehr einfach ins Dach der Hütte ein.

Tipp: Eine Versicherung gegen unvorhergesehene Schäden – z.B. Dachschäden durch Stürme oder Brand durch Blitzeinschlag – kann viele Kosten sparen.

Was ist zu beachten, wenn die Hütte nicht mehr genutzt wird?

Wird die Hütte voraussichtlich länger nicht mehr genutzt, sollten sämtliche Lebensmittel und Getränke aus der Hütte entfernt werden, um Schädlingsbefall zu vermeiden. Auch alle elektronischen Geräte sollten vom Stromnetz getrennt werden. Meist ist es auch sinnvoll, das Wasser abzustellen und die Heizung auszuschalten.

Fazit

Selbst wenn eine Jagdhütte nur zeitweise bewohnt wird, können sich potenzielle Gefahrenquellen entwickeln. Eine regelmäßige Überprüfung der Hütte versteht sich daher von selbst. Vor allem Brandgefahren müssen ausgeschlossen werden können, aber auch der Zustand der Materialien sowie die Sicherheit von Türen und Fenstern sollten immer wieder überprüft werden. Ist die Jagdhütte in gutem Zustand, kann man die Zeit in der Natur erst so richtig genießen.