Der erste Eindruck lässt vermuten, dass es sich bei dem Leomatik Aufbrechmesser um ein Messer aus einem Sciencefiction Film handelt, dabei ist es ein patentiertes System, bestehend aus zwei Schneiden, optimiert für das effiziente Aufbrechen von Wild.
Wir haben schon lange mit dem Gedanken gespielt das Leomatik Aufbrechmesser zu kaufen, da wir gerne unkonventionelle Lösungen ausprobieren. Im letzten Jahr konnten wir zu günstigen Konditionen ein Messer erwerben und in der folgenden Drückjagdsaison und auf der Bockjagd dieses Jahres zum Einsatz bringen.
Der Erfinder und Hersteller der Leomatik Aufbrechmesser ist Leopold Macek aus Sulzthal. Alle Messer werden dort in Handarbeit hergestellt und auf Wunsch des Kunden auch dort nachgeschliffen.
Laut Hersteller kann man das Messer bis zu 70-mal für die Teilversorgung verwenden, ohne es nachschärfen zu müssen! Das Aufbrechmesser besteht aus einer Hauptklinge, die etwas bauchiger ausgestaltet ist, sowie einer halbrunden Aufbrechklinge und einer weiteren Klinge zum Öffnen des Brustkorbes. Die innenliegenden Zacken sind dazu gedacht, dass sich das Messer beim Aufhebeln des Brustkorbs selbst arretieren.
Der Einsatz des Leomatik Aufbrechmessers im Revier
Wir brechen das Wild ganz gerne an den Hinterläufen hängend im Revier auf. Hierzu verwenden wir einen günstigen Flaschenzug samt Aufbrechhilfe für die Hinterläufe. Aufbrechhilfe und Flaschenzug können leicht im Rucksack transportiert werden und wiegen nicht viel. Der Vorteil beim hängenden Aufbrechen ist, dass wir die Schwerkraft für uns arbeiten lassen können auch das Ausspülen ist bei dieser Aufbrechvariante deutlich einfacher.
Wir haben verschiedene Wildarten aufgebrochen. Insgesamt war das Messer 10-mal im Einsatz ohne, dass wir nachschärfen mussten. Auf dem nebenstehenden Bild sieht man das Öffnen der Bauchdecke bei einem Bock. Normalerweise haben wir die Bauchdecke mit den Hauptklinge durch das Setzen eines kleinen Schnittes geöffnet und danach gleich mit der Aufbrechklinge die Bauchdecke geöffnet. Im nächsten Schritt wird die Decke entlang des Brustbeins eingeschnitten, um danach Brustbein zu durchtrennen und den Träger komplett zu öffnen. Im Folgenden kann man damit beginnen zu ringeln und die Innereien zu entfernen.
Das Ringeln stellt sich mit dem Leomatik Aufbrechmesser etwas schwieriger da, zur Unterstützung beim Ringeln haben wir einen Butout verwendet. Diesen führt man in das Waidloch des Wildes ein, dreht diesen und zieht ihn samt Enddarm heraus, um diesen zu durchtrennen.
Fazit
Wir haben uns bereits lange auf den Einsatz des Leomatikmessers gefreut und hatten nun gleich mehrfach die Gelegenheit es auszuprobieren. Aus unserer Sicht ist das Messer sehr gelungen. Der Kobalt-Vanadiumstahl ist sehr schnitthaltig und höllisch scharf. Bei Rehwild mussten wir nicht mal mit der Aufbrechklinge den Brustkorb aufhebeln, allein die Klinge hat gereicht, um das Brustbein zu durchtrennen. Das Messer gibt es in vier verschiedenen Größen. Wir hatten uns für die Kleinste Größe „L“ entschieden, was sich als gute Wahl für Rehwild und Schwarzwild bis 60kg herausgestellt hat. Hat man ein Rotwildrevier mit viel starken Schwarzwild, kann man auch die „XL“ Variante des Messers kaufen. Den Griff des Messers kann man in unterschiedlichen Ausführungen bestellen, wir kamen mit der Kratonvariante gut zurecht, zudem lässt sich das Material sehr gut reinigen. Wahrscheinlich lassen wir uns noch eine Kydexscheide bauen, da diese etwas hygienischer ist als die mitgelieferte Lederscheide.
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