Im vergangenen Jahr war das schönste Teammitglied „Martin Balke“ zu einem Jagd und Long Range Shooting Abenteuer nach Afrika aufgebrochen. Was er erlebt hat und welche spannenden Geschichten er zu erzählen hat, erfahrt ihr in dem folgenden Bericht.

Jagen mit Freunden ist eine hervorragende und mit Glück erfüllte Beschäftigung. Unabhängig von dem tatsächlichen Beute machen, ist es einfach herrlich Jägern von woanders Möglichkeiten in unseren Revieren zu geben, die sie sonst nicht erfahren würden. Und umgekehrt ist es auch mal schön die Tugenden und Landschaften der anderen zu erleben. Wie sonst erlebt man Land und Leute, wenn nicht mit Einheimischen und direkten Zugriff auf Natur und Abenteuer durch die gemeinsamen jagdlichen Ambitionen?

So kürzlich im Juni diesen Jahres 2021 geschehen in Südafrika; nachdem ich mit etwas Nachdruck einer Einladung gefolgt bin, die ich im Nachhinein als ein großartiges Geschenk für mein restliches Leben erfahren durfte.

Buck-Africa

Jagen in Afrika wird auf jeder großen Messe angepriesen. Einige mir bekannte und lieb gewonnene Jäger waren schon mehrmals in Afrika zum Jagen und kommen aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. „Da muss ich wieder hin“ ist das Echo aus jeder Erzählung.

Für mich stand dieser Kontinent weit in der Ferne dessen, was ich mir noch für ein jagdliches Kennenlernen vorgenommen habe. Zu Hause haben wir paradiesische Verhältnisse und an einigen Orten in Europa steht auch noch der Gegenbesuch aus, so dass ich an einem gemütlichen Abend mit viel gutem Essen und Geschichten eine Einladung meines mittlerweile guten Freundes Retief aus Pretoria in Südafrika auf unbestimmte Zeit ausschlug. Ich trieb ihn regelrecht zur Weißglut. Er wollte nicht begreifen, dass ich nicht nach Afrika wollte zum Jagen. Mein Freund Axel, sorgte dann doch dafür, dass ich mich überreden ließ und ihn letztendlich im Juni nach durch globale Einflüsse gescheiterten Reiseplänen im vergangenen Jahr, dann 2021 begleitete.

Überraschungen auf dem gleichen Breitengrad

Der kurzweilige Flug von Frankfurt nach Johannesburg ist absolut vernachlässigbar. Ohne Zeitverschiebung landeten wir pünktlich zum Frühstück, kauften noch ein paar berühmte und tatsächlich praxistaugliche, geräuschlose Courtney Pirschschuhe ein und verlegten mit Retief in Richtung Norden. Die ersten beiden Tage verbrachten wir in einem Resort mit einem Safaripark und kleinen netten Unterkünften. Wir lernten hier auch Arnuld kennen, der zusammen mit seinem Bruder Pieter „Buck-Africa“ betreibt. Mit einer Willkommenszeremonie, wir bekamen eine Einweisung in die uns zur Verfügung gestellten Waffen und die kommenden Tage, begannen wir einen langen Abend und eine kurze Nacht mit viel Erzählungen und Liedern am Feuer.

Artenschutz durch Tourismus

Im Entabeny Safari Conservancy fuhren wir am Folgetag mit einem LandCruiser samt Ranger durch den 25.000 ha großen Park. Wir bekamen viele Tierarten Afrikas zu Gesicht. Das war außerordentlich spannend und überhaupt nicht vergleichbar mit einem Besuch im heimischen Zoo. Alles ist bis auf dauerhafte Monitorings und Artenschutzprojekte sich selbst überlassen. Wir sahen tatsächlich durch Rangkämpfe verletzte Löwen und ein Zebra, das mit hoher Wahrscheinlichkeit die Nacht nicht überlebte. Zudem waren die Bergketten mit der „afrikanischen Sphinx“ unbeschreiblich schön anzuschauen. Und dann mal leibhaftig weniger als 300 Meter von einer Elefantenherde zu stehen, ließ mich auch nicht unberührt.

Für mich als Anfänger in Sachen afrikanischer Tierwelt war die Tour zusammen mit den Erläuterungen des Rangers unter anderem eine gute Schule im Erkennen und Ansprechen.

Nach dieser Phase der Akklimatisierung ging es weiter in Richtung Botswana auf die Farm von Arnuld und Pieter. Die beiden bewirtschaften ca. 12.000 ha Eigentum. Über 50 jagdbare Wildarten sind vorhanden. Für genetische Auffrischungen werden männliche und weibliche Stücken der entsprechenden Arten zugekauft und es wird auf phänotypische und gesundheitliche Selektion geachtet.

Land Cruiser

Leider sind Wilderer kein Fremdwort und trotz zweier Vollbeschäftigter Wildhüter samt Diensthund wurden kurz vor unserer Ankunft Nashörner in der Nähe der Farm gemeuchelt. Die Anzahl der Nashörner in Südafrika sinkt jährlich durch die illegalen Abschüsse.  Dokumentationen dazu sind in großer Anzahl zu finden und sind herzzerreißend. Das ist traurige Realität und den Schutz der Nashörner tragen finanziell jeweils die Landbesitzer ohne staatliche Unterstützung und mit Einsatz ihres Lebens. Moral und Grenzen kennen die Wilderer des Nashorns nicht.

Die Unterkunft war entgegen der Ankündigung sehr einfach zu sein, ein außerordentlich schöner Ort mit einer riesigen Feuerstelle und schönen Einzelzimmern. Also zum Schlafen zwischen den Pirschgängen viel mehr als notwendig.

Wir erhielten nach der Ankunft eine Einweisung ins Revier und konnten die Waffen Probe schießen. .375 HH und 500 Nitro waren mir neu.

„Meine“ Mauser war ein Produkt von Retief´s Vater. Einem ehemaligen Büchsenmacher, der mit und für Mauser in Südafrika Jagdwaffen produzierte. Den Segen des alten Herren hatte ich dann unerwartet und es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich eine Waffe mit Geschichte führen durfte. Eine Jagdwaffe mit Seele.

Axel hatte konkrete Vorstellungen von dem was er jagen wollte. Viele vorherige Aufenthalte bei Verwandten in Namibia und Dienstreisen nach Südafrika machten aus ihm einen Routinier, der genau wusste, was er wollte.

Ich war völlig unvoreingenommen. Erwartungsfrei trieb ich dieses Mal Arnuld zur Weißglut, weil ich auf seine Frage hin was ich erlegen wolle und wie groß, sagte: „Nix. Ich bin einfach froh hier zu sein und mit Euch ein paar schöne Tage zu verbringen.“

Ich bin kein Sammler und die Kosten für den Transport der Trophäen nach Deutschland sind nicht zu unterschätzen. Das Geld nehme ich für mich gesprochen lieber für weitere Reisen. Eine Decke/ Fell kann man allerdings in der Reisetasche zusammen mit den entsprechenden Dokumenten selbst transportieren! So besann ich mich auf ein Zebra und wir begannen unsere Pirsch. Zebra steht für Afrika und ist ästhetisch.

Wir starteten jeweils morgens um 06:00 Uhr. Kurz vor Sonnenaufgang war es richtig kalt und auf dem Cruiser war ich froh über meine lange Unterwäsche. An jedem Tag pirschten wir mit Pause ca. 20 Kilometer durch den Busch. Die Sicht- und Schußentfernungen variierten in dem Gebiet zwischen 15 und 150 Meter.  Es war dort also keine Gummipirsch mit Weitsicht. Selbst die Giraffen verschwanden wie Geister in der Botanik. Wasserböcke und Kudus die mehrere hundert Kilo auf die Waage bringen waren schier unsichtbar.

Insgesamt war es unfassbar so viele verschiedene Vogelarten und Säugetiere zu sehen. Strauß, Nashorn, Giraffe, Stachelschwein, Dyker, Bushpig, Schakale, usw. …… Schlangen und Insekten blieben uns durch die dortige Winterzeit erspart.

Weidmanns Heil

Am dritten Tag sollte ich für die lange Pirsch und einige erfolgreiche Annäherungen, teils auf allen Vieren bis auf kürzeste Distanz an verschiedene Zebraherden, belohnt werden. Ein Zebra stand abseits einer Herde und ich hatte das Glück zwischen all der Vegetation des Blatt auf ca. 80 Meter durch einen Baumzwiesel frei zu sehen. Die Sonne war gerade aufgegangen. Das Zebra lag nach ca. 100 Metern Todesflucht.

Wir transportierten das Stück zum Aufbrechplatz. Ich selbst durfte keinen Handgriff machen. Es ärgerte mich schon sehr, aber sonst wären die Angestellten arbeitslos gewesen.

Über die Mittagszeit ruhten wir meistens, um dann von 14:00 – 18:00 Uhr, wenn die Sonne schlagartig verschwindet, weiter zu pirschen. Am Wasserloch kann man immer jagen. Hier haben Pieter und Arnuld auch die Möglichkeit Jägern mit weniger Ausdauer, Zeit oder körperlichen Einschränkungen zum Erfolg zu bringen. Am letzten Tag war ich auch zum Erfahrung sammeln an einem Wasserloch und erlegte da noch einen schlecht veranlagten alten Warzenkeiler. Die Waffen werden Erinnerungen beinhalten und sehr dekorativ sein. Das Fleisch wurde verwurstet und verspeist.

Überhaupt waren alle Sorten Wild, die wir herrschaftlich auf offenem Feuer oder im Dutch Oven zubereitet bekamen ein Gaumenschmauß.

Waidmannsheil Martin

Long range

Nach einer unvergesslichen Zeit und für mich sehr lehrreichen Pirsch verließen wird die Farm und bereiteten einen Ausflug zu einem long range Schießen bei www.longrangeshootingsa.com vor.

Bei Sean dem Betreiber und Besitzer der Firma wurden wir zusammen mit anderen Freunden und Schießkameraden von Retief und Arnuld theoretisch und praktisch ausgebildet. Mit Schießen lernen ist man niemals fertig und umso mehr war es für uns ein großartiger Tag mit der Option bis zu 2.000 Meter zu schießen. Unfassbar für uns.

Der Ausbilder war die Ruhe in Person und instruierte Axel und mich, während der Rest der Bande seinem regelmäßigen Training frönte. Hier in Deutschland unvorstellbar. Scheiben und Ziele zwischen 100 und 1.500 Meter aus ein und derselben Stellung zu schießen. Die 2.000 Meter Marke war auf einem benachbarten Berg.

Dieses Erlebnis kann man dann tatsächlich bei Sean, dem Betreiber, auch jagdlich untermauern. Seiner Auskunft nach ist jeder in der Lage nach zwei Tagen Training mit der entsprechenden Ausrüstung auf 100 bis 600 Meter präzise zu Jagen. Unterkünfte, Waffen und Wild sind komplett verfügbar und nur eine Autostunde vom Flughafen Johannesburg entfernt. Ich selbst konnte bis 940 Meter wirken. Dann war meine Munition für das Training verbraucht. Beim Militär war meine höchste Distanz mit ZF 800 Meter. Jagdlich war ich in Neuseeland unter 400 Meter. So war das alles in allem insbesondere durch die lebensgroßen Impala- Zielscheiben sehr realistisch und prägend.

Long Range SA

Was bleibt sind Erinnerungen

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass es ein unvergesslicher Aufenthalt war. Unsere Freunde haben uns unbeschreibliche Erinnerungen gegeben. jagdlich sind Arnuld und Pieter zuverlässige Ansprechpartner, die Deutsch und Englisch kommunizieren können und sich von A bis Z um ihre Gäste kümmern.

Kostenseitig ist für jedes Budget was vorhanden. Ein Präparator in Johannesburg nimmt neben den Möglichkeiten zu Hause, die Arbeiten auch an und versendet dann weltweit oder hebt die Sachen bis zur Abholung auf. Für mich steht fest: ich hole meine Zebradecke ab und werde noch eine weitere Erkundung von Land und Leuten vornehmen. Diese unendlichen Weiten und die herrlichen Farben der Natur in Verbindung mit einem kurzweiligen Flug über Nacht innerhalb der gleichen Zeitzone machen es wirklich leicht und bezahlbar mal ins Warme zu kommen, andere Bilder zu sehen und wunderbare Küche bei wunderbaren Menschen zu genießen. Vielen Dank und ein kräftiges Weidmanns Heil an unsere Freunde in Südafrika!

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