Gleich zu Beginn des Jahres hatten wir eine freudige Nachricht erhalten, Alexander Busch von Hubertus Fieldsports hat uns eingeladen, an einer Krähenjagd unter seiner Anleitung teilzunehmen. Besser konnte das Jahr überhaupt nicht beginnen und kurzerhand haben wir uns auf den Weg nach Göttingen gemacht. Was wir erlebt haben und wie eine gute Krähenjagd abläuft, können Sie in den nächsten drei Artikeln lesen.

Eine solche Gelegenheit erhält man nicht oft. Krähenjagd mit dem Krähen- und Lockjagdexperten Alexander Busch. Wir kannten Alexander bisher nur als Geschäftsführer des Onlineshops Hubertus-Fieldsports, wo wir gelegentlich sog. Fold Up Decoys für die Enten- oder Taubenjagd bestellt haben. Den Onlineshop betreibt Alexander zusammen mit seiner Frau Eva bereits seit mehr als 10 Jahren sehr erfolgreich. Die Passion des Ehepaars Busch für die Jagd (speziell die Krähenjagd) kann man nicht nur an dem gut sortierten Onlineportfolio erkennen, auch ihr Leben ist vollkommen auf die Jagd ausgerichtet. Das hohe Engagement der beiden bekamen wir gleich am Vortag der Jagd zu spüren. Alexander hat uns im Revier in die Jagd des Folgetages eingewiesen und schon da konnten wir viel von seinem großen Wissensfundus mitnehmen. Doch zu Beginn unseres Jagderlebnisses stand die Vorbereitung zu Hause.

Vorbereitung ist alles

Um uns nicht komplett vor dem Experten die Blöße zu geben, haben wir uns zum einen theoretisch vorbereitet. Hierzu kann man gut die Bücher und DVDs von Alexander nutzen. Viel wichtiger war uns jedoch die schießtechnische Vorbereitung. Was haben wir gemacht? Zunächst haben wir geschaut, welche Munition wir brauchen und dann haben wir natürlich ein Schussbild genommen, um die richtige Chokewahl zu treffen. Bei der Munitionswahl haben wir uns an den Angaben von Alexander orientiert und auf 2,7 mm Schrot zurückgegriffen. Beim Ermitteln der Deckung des Schrotes sind wir wie bereits in dem Artikel „Welches Schrot für welche Tierart“ beschrieben vorgegangen.

Schrotschussbild

Für die von uns verwendete Benelli 828U ergab sich mit einem halben Choke auf 35 m eine 60 % Deckung und mit einem dreiviertel Choke eine nahezu 70 % Deckung. Gefühlt schießen die Flinten von Benelli sehr eng, aber mit der richtigen Munition ist dies kein Problem. Folglich haben wir uns für einen dreiviertel Choke unten und einen halben Choke oben entschieden.

Im nächsten Schritt haben wir das Schießen/ die Anschläge geübt. Das Schießen auf der Krähenjagd ist deshalb so ungewöhnlich, weil man häufig aus einem Tarnschirm oder aus einer sitzenden Position schießt. Wir haben in der heimischen Wohnung trocken das Aufstehen und den sitzenden Anschlag geübt, um dies auf dem Skeetstand im scharfen Schuss unter realen Bedingungen zu trainieren. Beim „Inanschlaggehen“ aus einer sitzenden Position heraus ist es wichtig, bereits vor der Anschlagsausführung die Füße einigermaßen richtig zu stellen und den gesamten Körper dorthin auszurichten, wo man das Wild beschießen möchte. Weiterhin ist es wichtig, dass man die Flinte flach über den Schirm führt, in einer gleichmäßigen und nicht hektischen Bewegung aufsteht und die Waffe mit der bereits auf das Ziel ausgerichteten Mündung in den Anschlag bringt. Dieses Vorgehen kann man sehr gut mit einer Laserpatrone üben. Führen Sie hierzu eine Laserpatrone in den Lauf ein und richten Sie den Laser auf ein imaginäres Ziel aus. Bei der Anschlagsdurchführung sollte der Laser stets auf das imaginäre Ziel zeigen.

Die Schwierigkeit beim sitzenden Anschlag ist die ungewöhnliche Waffenführung. Häufig werden Krähen sitzend geschossen, wenn diese den Schirm überfliegen. Die Bewegungsfreiheit ist durch den kleinen Schirm stark eingeschränkt und die Mündung kann nur innerhalb der kleinen Öffnung des Schirms nach oben geführt werden. Sollten Sie den sitzenden Anschlag trainieren, dann achten Sie auf die Handposition Ihrer linken Hand. Durch die steil nach oben ragende Waffe müssen Sie die linke Hand bei diesem Anschlag wahrscheinlich weiter hinten am Vorderschaft platzieren als Sie es gewohnt sind.

Auf dem Skeetstand kann man von der Position eins oder sieben das Schießen aus einem Schirm üben, da hier die Tauben auf die eigene Position zukommen oder wegfliegen. Um den Schirm zu simulieren, muss man nicht zwangsläufig einen kompletten Tarnschirm aufbauen, was im Zweifelsfall auch nicht geduldet wird. Es reicht vollkommen die Oberkante des Tarnschirms mit einem Flatterband darzustellen. Nehmen Sie sich einen Trainingspartner mit! Wenn Sie Ihren Stand eingerichtet haben, rufen Sie das Ziel ab und gehen den bereits trocken geübten Ablauf durch. Die Übung können Sie weiter steigern, indem Ihr Trainingspartner die Tauben abruft, ohne dass Sie den Zeitpunkt kennen und somit von der Taube überrascht werden (auch dies war eine häufige Situation auf der Jagd). Noch besser lässt sich das Ganze natürlich auf einem Parcoursstand üben. Insbesondere Incomer simulieren sehr gut die im Lockbild einfallende Krähe.

Die Jagdvorbereitung

Schießtechnisch vorbereitet haben wir uns auf den Weg zu Alexander gemacht. In Göttingen angekommen haben wir gleich unter Alexanders Anweisung damit begonnen, die Flugrouten der Krähen und mögliche Ansitzplätze für den nächsten Tag zu erkunden. Nun kannte Alexander die Flugrouten der Krähen in seinem Revier bereits, wodurch wir eine schulmäßige Einweisung bekommen konnten. Üblicherweise liegen die Schlafplätze der Krähen an einem anderen Ort als die Futterplätze. In Alexanders Buch „Tauben- und Krähenjagd“ kann man lesen, dass gute Futterplätze im Frühjahr frisch eingesäte Flächen, Getreidesaat und Kompostierungsanlagen sind; wobei Kompostierungsanlagen dauerhaft gute Futterplätze sind. Der erste Ahaeffekt der Jagdvorbereitung kam uns, als wir hinter Alexanders Land Rover herfuhren und das Schild „Kompostierungsanlage“ lasen (immer schön, wenn man Buchinhalte in der Realität widererkennt). Wir erkundeten einen Futterplatz der Krähen nahe einer Kompostierungsanlage auf einem frisch gesäten Feld. Von hier aus konnte man gut beobachten, dass die Krähen von diesem Futterplatz entlang einer Bahntrasse in die Innenstadt zu Ihren Schlafplätzen flogen. Die Flugroute der Krähen war somit schnell erkannt, von den Futterplätzen entlang einfacher Bauernlineale (Bahntrassen) in die Stadt und am nächsten Morgen der gleiche Weg wieder zurück.

Nachdem wir den Futterplatz bestätigt hatten, sind wir dazu übergegangen, den Platz für den Schirm zu erkunden. Bei der Wahl eines guten Standortes für den Schirm gibt es mehrere Gesichtspunkte. Zum einen sollte man Waldränder, Bäume und Feldgehölze meiden, da die Krähen dazu neigen, zunächst dort einzufallen. Hierdurch sind sie häufig außerhalb der Flintenreichweite oder durch Äste verdeckt. . Zudem fallen die Krähen in die Bäume ein, um sich zunächst einen Überblick zu verschaffen und in Ruhe das Lockbild zu beäugen. Häufig fliegt der Schwindel dann nach einiger Zeit der Betrachtung auf. Ideal wäre ein Standort mitten auf dem Feld, diese Situation konnten wir nicht eins zu eins nachbilden. Wir haben uns für einen Platz am Wegesrand entschieden, der uns und den Krähen eine freie Sicht auf das Lockbild ermöglichte. Auf dem Blog von Alexander findet man eine weitere Beschreibung, wie Lockbilder aufzubauen sind. Dies ist wichtig, damit das Lockbild auch auf große Distanz wirken kann. Sollten Sie nicht ausreichend Platz in alle Richtungen haben, müssen Sie darauf achten, wenigstens in Flugrichtung den maximalen Abstand zu der Vegetation zu wählen.

Fazit des ersten Tages mit Alexander und zur Vorbereitung

Eine Sache haben wir schnell erkannt: ohne Vorbereitung geht nichts. Um auf der Krähenjagd erfolgreich zu sein, müssen Sie die Flugrouten der Krähen genau kennen und schon am Vortag einen Standort für den Schirm erkundet haben, um beim Aufbau in der Nacht Zeit zu sparen und den Jagderfolg zu maximieren. Wie sich im Laufe des Jagdtages herausgestellt hatte, sollte man die schießtechnische Vorbereitung ebenfalls nicht zu kurz kommen lassen, da gerade das sitzende Schießen sehr ungewöhnlich ist.

Gut vorbereitet und mit den Erkundungsergebnissen im Hinterkopf haben wir den Abend mit der Materialzusammenstellung ausklingen lassen und uns mental auf den nächsten Jagdtag vorbereitet, doch hierzu mehr in unserem nächsten Artikel.

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