Seit einiger Zeit produziert die Firma Otter aus Solingen unter der Handelsmarke „Rotwild“. Bisher war uns die Firma Otter als Produzent hochwertiger Jagdtaschenmesser bekannt. Als wir von der neuen Jagdmesserreihe erfuhren, konnten wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, diese unter Augenschein zu nehmen.

Die OTTER-Messer GmbH wurde um 1840 in einem kleinen Kotten – einer traditionellen wasserbetriebenen Schleiferei – an der Königsmühle in Solingen gegründet. Der Name stammt von den dort häufig vertretenden Ottern und ziert auch das Logo der Firma. Produziert werden die Messer seit 1840 in Handarbeit in Solingen.

Die Messerserie Rotwild

Unter dem Namen Rotwild produziert Otter vier verschiedene feststehende Jagdmesser (Falke, Habicht, Sperber und Milan). Alle Messer sind Jagdmesser mit durchgehendem Griffstück und aufgesetzten Griffschalen. Beim Griffmaterial kann man zwischen Mooreiche und verschiedenen Micartagriffen wählen. Beim Klingenstahl hat sich die Firma Otter für hochwertigen N690 Stahl entschieden, hierdurch hat man eine gute Schnitthaltigkeit und kann leicht selbst nachschärfen.

Das größte Messer der Reihe ist das Falke mit einer Klingenlänge von 11cm und das kleinste der Sperber mit einer Klingenlänge von 9,9cm. Falke und Sperber haben eine klassische Klingenform und entsprechen unserem Verständnis eines üblichen Aufbrechmessers. Der Habicht ist ein Skinner mit bauchiger Klinge und geschwungenem Rücken, der Milan hat ebenfalls eine bauchige Klinge allerdings einen nach außen gewölbten Rücken.

Eine Besonderheit dieser Messerreihe ist die mitgelieferte Scheide. Zunächst sieht diese etwas ungewöhnlich aus, in etwa wie ein Pistolenholster für Messer. Durch diese Formgebung der Scheide kann das Messer sehr gut nahe am Körper und bei Bedarf auch verdeckt getragen werden.

Das Unpacking des Sperbers

Wir haben uns für das Modell Sperber mit einem Griff aus Mooreiche entschieden, weil wir kurze Klingen zum Aufbrechen bevorzugen und zudem unsere Stücke meist ringeln. Schon beim Auspacken des Paketes kommt es zum ersten Freudentaumel, denn das Messer wird in einer schönen Verpackung geliefert und in voller Pracht dem Auspackenden präsentiert. Im Lieferumfang ist das Messer, die Scheide und ein Beipackzettel enthalten.

Unpacking Sperber

Draußen im Revier mit dem Sperber

Seit diesem Jahr haben wir zusätzlich ein Niederwildrevier gepachtet, wo wir den Sperber überwiegend ausprobieren konnten. Wir haben Kaninchen und Enten damit versorgt und ein Reh. Zum Auslösen der Brüste von Enten sowie dem Teilversorgen von Rehwild ist der Sperber gut geeignet. Durch die Klingenform lässt sich die Klinge leicht durch die Bauchdecke des Rehs führen ohne dabei das Gescheide in Mittleidenschaft zu ziehen. Auch das Auslösen der Entenbrüste war kein Problem, das Messer gleitet einfach am Brustbein entlang und lässt wenig Fleisch zurück. Kaninchen lassen sich auch mit dem Messer versorgen allerdings ist es etwas zu groß für eine schnelle Schnittführung.

Strecke Sperber

Der Griff aus Mooreiche fühlt sich sehr gut an und lässt sich erstaunlich gut reinigen. Das Messer hat nicht viele Kanten oder kleine Rillen, wodurch das gesamte Messer einfach zu reinigen ist. Muss man mal etwas mehr Druck bei der Schnittführung ausüben, kann man den Daumen in die dafür vorgesehene Daumenmulde legen. Diese bietet sicheren Halt und erleichtert das Arbeiten. Weiterhin hat das Messer eine Aussparung am Griffende, zum Befestigen von Sicherungsleinen o.Ä. Die Form des Griffs unterstützt das Führen des Messers und bietet durch die lang heruntergezogene Grifffläche beim Ricasso genügend Halt, so dass man nicht ich die Klinge rutschen kann.

Masse-Sperber

Am besten hat uns jedoch die Scheide gefallen. Diese sitzt hoch am Gürtel und das Messer liegt sehr flach am Körper an. Durch den hohen Sitz des Messers, lässt sich dieses auch in gebeugter oder kniender Position leicht ziehen. Zudem bleiben Jacken oder Hemden nicht an hervorstehenden Griffen hängen.

Trageweise Sperber

Fazit

Beim Sperber handelt es sich um einen klassischen Jagdnicker mit etwas kürzerer Klinge und einem Griff für mittlere bis große Hände. Die Verarbeitung und die verwendeten Materialien rechtfertigen aus unserer Sicht den Preis des Messers. Wir mussten das Messer weder nach dem Aufbrechen des Rehs noch nach dem Aufbrechen der Enten nachschärfen. Die Reinigung ist einfach und nach einem gründlichen Ausspülen mit Wasser bleiben auch keine Rückstände zurück. Besonders hat uns die Scheide gefallen. Bisher haben wir meist Kydexscheiden, die sehr tief saßen, verwendet. In Zukunft werden wir die neue Scheidenform bevorzugen. Das Messer lässt sich problemlos mit Klinge nach vorne und unten führen. Die Daumenkule und der Abschluss des Griffes sind hierfür mit Rillen für einen besseren Halt versehen. Beim Griffmaterial muss man nicht unbedingt auf Mooreiche zurückgreifen auch das Micarta bietet einige Vorteile allerdings sieht die Mooreiche sehr schön aus. Erhältlich ist das Messer bei Messervertrieb Rottner.

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