Der Dutch Oven (DO) erfreut sich auch unter deutschen Outdoorköchen immer größerer Beliebtheit. Das traditionelle Kochgerät der amerikanische und australischen Siedler haben wir damals als Pfadfinder noch als Feuertopf kennen gelernt und waren über Jahre hinweg von diesem Topf begeistert auch wenn wir ihn ständig tragen mussten. Im folgenden Artikel möchten wir gerne unsere Erfahrungen mit dem Dutch Oven (DO) weitergeben und hoffen, dass auch Sie Spaß an dieser Zubereitungsform habe werden.
Um den Dutch Oven zu verstehen, sollte man sich etwas mehr mit diesem Kochgerät beschäftigen. Wir wollen gerne im folgenden Artikel auf die Geschichte des DO eingehen und weitere Tipps zum Kauf und der Pflege geben. Am Ende haben wir noch einige Rezepte und Videos für sie herausgesucht.
Die Geschichte des Dutch Oven
Der Dutch Oven auch Camp Oven oder Chuck Wagon Oven genannt, findet erstmals im Amerika der 18. Jhd. Erwähnung. Für die ersten amerikanischen Siedler, aber auch die Siedler Australiens, war der DO oft die einzige Möglichkeit der Zubereitung von Mahlzeiten. Im Gegensatz zum Europa des 18. Jhd. war es in Amerika nicht üblich, dass man eine geschlossene Feuerstelle oder einen Herd besaß. Vermutlich haben amerikanische Siedler aus den Niederlanden oder Deutschland den DO auf den amerikanischen Kontinent gebracht. Die ersten Siedlungsgebiete in denen man mit dem DO kochte, waren Virginia und Pennsylvania, also traditionell deutsche und niederländische Siedlungsgebiete.
Neben den USA ist der DO auch in Südafrika bekannt. Dort nennt man den Kochtopf auch Potjie. Wahrscheinlich brachten die Buren den Potjie mit nach Südafrika, was eindeutig auf einen holländischen Ursprung dieses Kochgerätes deutet.
Der Dutch Oven bestand ursprünglich aus einem dickwandigen gusseisernen tiefen Topf, auf drei kleinen Beinen und einem gusseisernen Deckel mit einem hohen Rand. Der Topf stand auf drei Beinen, um Glut unter ihm platzieren zu können. Der Deckel hatte einen hohen Rand, damit man ebenfalls Glut darin aufzufüllen und diese nicht an den Seiten herunterfiel. Zudem hat der traditionelle DO einen Henkel auf dem Deckel, um diesem bequem abnehmen zu können.
Welchen der unzähligen Dutch Oven soll ich kaufen?
Wir haben uns einen alten Dutch Oven auf dem Flohmarkt gekauft und wie weiter unter beschrieben gereinigt und eingebrannt. Dieser entspricht allen Anforderungen, die wir an einen traditionellen DO haben. Zum einen hat dieser DO drei Beine, um Gluht unter ihm zu platzieren und der Deckel hat einen hohen Rand, um Kohlen oben auf zu legen. Neben den Flohmarktfunden gibt es noch die deutsche Firma „Petromax“, die ebenfalls eine breite Palette Dutch Oven herstellt.
Meistens findet man den DO in vier verschiedenen Größen. Die Größen gehen auf das amerikanische Zollmaß zurück. Die üblichen Größen der DO’s sind 10, 12, 14 und 16 Zoll. Zudem kann man meistens zwischen zwei verschiedenen Tiefen wählen. Als Anhalt für die Wahl eines Topfes kann man sagen, dass ein 10er Topf mit ca. 3 Liter Volumen für zwei Personen durchaus ausreichend ist. Möchte man seine Familie bekochen, sollte man auf einen 12er Topf mit ca. 6 Liter Volumen zurückgreifen. Die 14er Töpfe sind schon eher für Cateringunternehmen und Großveranstaltungen sinnvoll. Auch ist bei diesen Töpfen das Anheizen und die stände Wärmezufuhr sehr kohleintensiv.
Ein weiteres, nicht zu vernachlässigende Qualitätskriterium, ist der Deckel. Neben dem bereits erwähnten Rand sollte der Deckel gut mit dem Topf abschließen; nichts ist schlimmer als ein Dutch Oven, aus dem Flüssigkeit heraus lässt. Weiterhin sollte man beim Kauf eines DO immer darauf achten, dass der Topf bereits eingebrannt ist. Sollte das nicht der Fall sein, muss man diesen Arbeitsschritt selber übernehmen.
Die Pflege des Dutch Oven – Einbrennen und Putzen
Bevor man gusseiserne Pfannen oder Töpfe das erste Mal benutzt, müssen diese eingebrannt werden. Dies geschieht indem man die Oberfläche des Kochgerätes hauchdünn mit Öl einreibt und stark erhitzt. Das gleiche Prinzip wenden wir bei unserem DO an. In den meisten Fällen werden die DO schutzbeschichtet geliefert und müssen vor dem Einbrennen erst mal mit Spülmittel gereinigt werden. Nach dem Reinigen fetten Sie den Deckel sowie den Topf hauchdünn mit Sonnenblumenöl (besser kein Olivenöl) ein und lassen den Topf bei 200°C für mindestens eine Stunde im Backofen. Wir haben Ihnen eine Video herausgesucht, bei dem neben der Aufbereitung von Eisentöpfen auch das Einbrennen erklärt wird. In diesem Video sieht man sehr schön, dass es beim Einbrennen zu einer sehr starke Rauchentwicklung kommt. Sollte Sie die Möglichkeit haben, brennen Sie den DO auf ihrem Gasgrill oder Kugelgrill ein. Die durch das Einbrennen entstehende Patina, schützt Ihren DO zukünftig vor dem Rosten und dient zusätzlich als Antihaftbeschichtung. Sollten Sie feststellen, dass Sie beim Einbrennen eine Stelle am Topf vergessen haben, so empfehlen wir die Einbrennprozedur zu wiederholen.
Zur weiteren Pflege des Dutch Oven gehört das Reinigen nach der Benutzung. Sie sollten Ihren DO nach der Benutzung lediglich mit heißem Wasser ohne Spülmittel ausspülen und gelegentlich mit etwas Sonnenblumenöl nachfetten. Lagern Sie Ihren DO trocken und mit leicht geöffnetem Deckel, damit das Fett im Topf nicht ranzig wird. Hartnäckige Reste können Sie mit heißem Wasser einweichen und später mit einem Schwamm oder Spatel entfernen. Für die Langlebigkeit eines Dutch Oven ist es wichtig, dass Sie den Topf nicht lange im Wasser oder zu lange auf der heißen Glut stehen lassen. Steht der Topf zu lange auf der heißen Glut, kann er sich verformen und der Deckel schließt evtl. nicht mehr. Achten Sie auch darauf, dass Sie keine zu kalten Flüssigkeiten in den heißen Topf gießen, Gusseisen neigt zum Reißen, wenn man kurzfristige starke Temperaturänderung herbeiführt.
Dutch Oven Zubehör
Um mit dem DO optimal kochen zu können, sollten Sie sich noch einige Zubehörteile anschaffen. Zum einen ist es sehr sinnvoll, wenn Sie einen Deckelheber dazukaufen, da die Deckel in der Regel verdammt heiß werden. Zum Schutz der Hände empfiehlt es sich, wie bei jedem grillen, Grillhandschuhe zu verwenden.
Für das Kochen mit dem Topf empfehlen wir weiterhin einen Holzkochlöffel, zum Schutz der Patina sowie einen Topfuntersetzer für den mobilen Einsatz.
Kochen mit dem Dutch Oven
Beim Kochen mit den Dutch Oven müssen Sie einige wenige Dinge beachten, die letztendlich über das Gelingen oder Scheitern entscheiden. Zum einen müssen Sie darauf achten, welchen Anteil an Kohlen Sie wo platziert. Aus unserer Erfahrung heraus benötigten Sie zum:
- Kochen von Suppen etc. 1/3 der Briketts auf dem Deckel und 2/3 unterhalb des Topfes platziert werden sollten,
- Backen sollten 2/3 der Briketts auf dem Deckel und nur 1/3 unterhalb des Topfes gelegt werden,
- Schmoren und Braten verteilen Sie die Briketts einfach hälftig unterhalb und oberhalb des Dutch Oven.
Für die Anzahl der zu verwendenden Briketts gibt es eine Faustformel. Grundsätzlich gilt: Man nimmt den Durchschnitt des Topfes in Zoll und addiert drei, um die Anzahl der Briketts für den Deckel zu erhalten und man subtrahiert drei, um die Anzahl der Briketts für den Boden zu erhalten. Diese Faustformel gilt für die Berechnung der Briketts zum Backen. Für das Kochen gilt die Formel sinngemäß umgekehrt. Beim Kochen mit dem DO ist unbedingt darauf zu achten, dass Sie diesen am Anfang nicht zu heiß werden lassen; ist ein Gericht einmal verbrannt bekommen Sie den Geschmack nicht mehr weg.
Wir ordnen die Briketts unterhalb des Dutch Oven meistens ringförmig an und die Briketts auf dem Deckel im Schachbrettmuster, dies führt zu einer optimalen Hitzeverteilung.
Wir hoffen der Artikel hat einige dazu bewogen den Ducth Oven auszuprobieren. Als Idee für das erste Gericht oder um Appetit zu bekommen, haben wir eine Video eingefügt, wo ein bodenständiges Gericht gezeigt wird, welches uns sehr gut geschmeckt hat. Lassen Sie sich nicht von der Stimme des Vortragenden beeindrucken, das Video ist sehr gut.
Der Dutch Oven gehört zu den hochwertigen Outdoor Kochgeräten. Die Fans schätzen ihn sehr, da die Speisen hervorragend gelingen. Für das Kochen über offenem Feuer gibt es auch gute Rezeptbücher.