Wenn Sie Waffen oder Munition besitzen, sind Sie nach dem Waffengesetz dazu verpflichtet, einen abschließbaren Waffenschrank aufzustellen. Sie müssen verhindern, dass Waffen abhandenkommen oder von Dritten unbefugt an sich genommen werden können. Wir geben einen Überblick, auf was Sie beim Kauf eines neuen Waffenschranks achten müssen, damit er den rechtlichen Rahmenbedingungen und allen gängigen Sicherheitsanforderungen entspricht.
Achtung: Beitrag entspricht nach der letzten Gesetzesänderung nicht mehr der aktuellen Gesetzeslage!
Rechtliche Rahmenbedingungen
Seitdem am 1. April 2003 der § 36 des Waffengesetzes in seiner aktuellen Fassung in Kraft getreten ist, wurden die Vorschriften zur Aufbewahrung von Waffen weiter verschärft. Der Paragraph besagt, dass alle Schusswaffen mit Ausnahme von Luftgewehr und Luftpistole in einem zertifizierten Waffenschrank mit einer bestimmten Sicherheitsstufe oder einem bestimmten Widerstandsgrad verwahrt werden müssen.
Den Zugriff auf die in einem Waffenschrank gelagerten Waffen dürfen nur die erwerbsberechtigte Besitzer haben. Unbefugte dürfen keinen Zugang zu diesen Waffen bekommen, dies gilt insbesondere auch für Familienmitglieder. In Schützenvereinen ist ein Sachkundenachweis erforderlich, um auf einen Waffenschrank zugreifen zu dürfen. Wenn eine Waffe nicht ordnungsgemäß verwahrt wird, verliert man seine waffenrechtliche Zuverlässigkeit.
Aufbau und Inneneinrichtung
Ein Waffenschrank ist zunächst ein ganz normaler Stahlschrank, der im Hinblick auf
- Konstruktion,
- Sicherheitstechnische Einstufung,
- Verschluss und
- Aufstellung
einem Tresor entspricht. Die Inneneinrichtung können Sie meist nach Ihren individuellen Anforderungen auswählen. Sie können sich unter anderem für
- Waffenhalter (z.B. für die senkrechte Lagerung von Langwaffen),
- Halteklammern (z.B. für Kurzwaffen),
- Regalböden als Abtrennungen und
- verschließbare Fächer für Munition entscheiden.
Arten von Waffenschränken
Es gibt Waffenschränke für Lang- und Kurzwaffen. Beide Varianten bieten in der Regel Platz und Halterungen für fünf bis zehn Lang- bzw. Kurzwaffen. Man unterscheidet außerdem zwischen Tresor-Waffenschränken und Waffenschränken, die mit Glastüren ausgestattet sind. Waffenschränke mit Glastüren wirken vor allem sehr dekorativ, diese empfehlen sich insbesondere dann, wenn man zuhause besondere Sammlerstücke präsentieren möchte. Bei zertifizierten Schränken bietet das Sicherheitsglas einen genauso hohen Schutz wie eine Tresortür aus Metall.
Die Sicherheitsstufen
Seitdem die alte VDMA-Norm zum 31.12.2003 ausgelaufen ist, können nur noch Waffenschränke produziert und zertifiziert werden, die der europäischen Norm DIN EN 1143-1 entsprechen. Diese Sicherheitsnorm beschreibt bestimmte Widerstandsgrade. Unter die Sicherheitsstufen für Waffenschränke fallen seitdem Modelle mit der Bezeichnung A oder B. Die kleinste Sicherheitsstufe bildet die Stufe A ohne Innenfach (ausschließliche Lagerung von Langwaffen). Wenn der Waffenschrank A einen Innentresor beinhaltet, darf darin auch Munition gelagert werden. Der Waffenschrank der Klasse B ist für die Aufbewahrung von Lang- und Kurzwaffen gedacht. Schränke der Kalsse 0 und 1 haben einen höheren Sicherheitsgrad und erlauben die gemeinsame Lagerung von Kurz-/Langwaffen mit der dazu passenden Munition im selben Fach. Hochwertige Modelle, die den gängigen Sicherheitsnormen entsprechen, können Sie beispielsweise bei diesem Anbieter finden.
Was Sie beim Kauf eines Waffenschranks außerdem beachten sollten
Die Widerstandsfähigkeit von Waffentresoren erkennen Sie an der Zertifizierungsplakette, die sich auf der Innenseite der Waffenschränke befindet. Je höher dieser angegeben ist, desto widerstandfähiger ist auch das Modell. Achten Sie darauf, dass Ihr neuer Waffenschrank neben einem hohen Widerstand auch eine hochwertige Verarbeitung und gute Qualität besitzt. Die meisten Waffenschränke bestehen aus Stahlblech. Wenn Sie außer Waffen auch Munition in Ihrem Schrank lagern, sollten Sie sich am besten für ein Modell mit Innentresor entscheiden. Dieser besteht in der Regel aus feuerfestem Material, das keine Wärme leitet und so den Inhalt vor Entzündung schützt. Solche Tresore können Temperaturen bis zu 1.500 Grad Celsius standhalten. Man beachtet dies nur sehr selten aber unsachgemäße Aufbewahrung von Munition kann nicht nur die eigene Familie, sondern insbesondere im Brandfall Rettungskräfte, in Lebensgefahr bringen.
Hallo,
interessant wie das bei euch in D. geregelt ist. Hier in Österreich ein klein wenig laxer. Aber wenn man wie ich Kinder (und Frau ;-) ) im Haus hat ist eine sichere Verwahrung der Waffen ein wichtiges Thema das man ernst nehmen sollte.
Danke & LG
Ja, bei dem Thema Jagd gibt es im deutschsprachigem Raum nicht nur Gemeinsamkeiten (Verständnis der Waidgerechtigkeit im weiteren Sinne) sondern insbesondere in der Ausbildung und im Waffenrecht sehr große Unterschiede.
Waidmannsheil
Waldemar
Ein sehr interessanter Beitrag! Vielleich könnte er bei Zeit an die aktuelle Gesetzeslage angepasst werden, da er sehr übersichtlich das Wesentliche zusammenfasst. Das mit dem Brandschutz ist ein heißer Tipp! Die meisten Waffenschutzschränke haben einen „leichten Brandschutz“ was in etwa 30 Minuten bei 1000 °C entspricht.