Wofür benötigt man Lockmittel?

Der Einsatz von Lockmitteln an der Kirrung oder in Fallen ist nicht ganz unumstritten. Allerdings zwingen moderne Monokulturen und Vollmasten den Jäger häufig dazu, dass Wild zum Annehmen der Kirrung zu motivieren, um dieses effektiv bejagen zu können. Mittels verschiedener Lockmittel kann man versuchen das Wild vom Feld fern zu halten und stattdessen an einer Kirrung nach Nahrung zu suchen. Grundsätzlich fallen alle Stoffe, die aus der Sicht des Wildes angenehm riechen oder eine alternative Futterquelle darstellen unter den Begriff der Lockmittel. Üblich sind Salzlecken, Buchenholzteer und Additive für Mais oder andere Feldfrüchte. Ein gutes Lockmittel simuliert für das Wild durch den Geruch eine lohnende Futterquelle und das auf möglichst große Distanz. Wild nutzt den Geruchssinn für die Partnerwahl, um Gefahren zu erkennen und für die Nahrungssuche. Aus diesem Grund verfolgen Lockmittel zwei wesentliche Zwecke. Zum einen soll dem Wild eine Nahrungsquelle suggeriert werden und zum anderen soll der Geruch des Lockmittels das Wild vom menschlichen Geruch ablenken. Weiterhin soll Lockmittel das Wild binden bzw. immer wieder an die selbe Stelle locken.

Welche Formen von Kirrungen haben wir angelegt?

Für den Test haben wir in zwei Revieren unterschiedliche Kirrungen ausgebracht. Angefangen haben wir mit einer Ablenkkirrung nahe dem Bestand und einem üblichen Wechsel des Schwarzwildes. Das Ziel der Ablenkkirrung war es, das Schwarzwild von Feld fern zu halten und stattdessen die Kirrung anzunehmen. Die Kirrung war umgeben von Miscanthus, was einen hohen Sitz erforderlich machte, um durch die Vegetation das Wild beobachten zu können. Alternativ kann man die Kirrung auch direkt im Feld anlegen. Wenn man sich mit seinem Landwirt gut versteht ist dieser evtl. bereit eine Kahlstelle im Feld zu schaffen, die man vom Hochsitz einsehen kann. In dieser Kahlstelle bringt man das Lockmittel aus und hofft, dass dies angenommen wird. Zur Kirrung selbst. Wir haben das Buchenholzteer der Blackfireserie an einem Mahlbaum aufgebracht und zusätzlich Mais mit dem Additiv Kastanie und Wasser versetzt. Den Mais haben wir einen Tag quellen lassen und danach ausgebracht. In einem anderen Revier haben wir eine Kirrung angelegt, um das Wild im Wald zu halten. Bei dieser Kirrung haben wir ebenfalls Mais mit einem Additiv versetzt, allerdings haben wir hier die Geruchsrichtung Pflaume benutzt und den Mais nicht mit Wasser versetzt.

Wie hat das Wild die Kirrungen angenommen?

Auf den nebenstehenden Abbildungen sieht man das Schwarzwild, welches nach der Ausbringung der Lockmittel regelmäßig zu der Kirrung (Kirrung nahe dem Bestand) zurückgekehrt ist. Bevor wir dort eine Kirrung angelegt hatten, gab es dort sehr wenig Bewegung, lediglich die Wechsel in das Feld konnte man gut sehen. Bei dem Wild handelte es sich um eine Bache mit Frischlingen (bereits sehr früh im Jahr). Vermutlich ist es dieselbe Bache, welche wir auf allen Fotos hatten.

Bache an der Kirrung

Das Buchenholzteer hat sich trotz der starken Witterung gut am Mahlbaum gehalten, den Mais mit Additiven konnte man fast täglich neu ausbringen. An der zweiten Kirrung hatten wir keine Wildkamera, sondern eine Kirruhr angebracht. Da das zweite Revier von uns Fußläufig zu erreichen ist konnten wir täglich problemlos die Kirruhr kontrollieren. Auch die zweite Kirrung wurde gut angenommen allerdings von Rehwild und vermutlich Dachs. Mehrfach haben wir bei Kontrollgängen auch Tagsüber das Rehwild an der Kirrung beobachten können. Dass die zweite Kirrung nicht von Schwarzwild angenommen wurde, liegt aus unserer Sicht nicht am Lockmitteladditiv; in dem zweiten Revier gibt es kaum Schwarzwild. Hauptsächlich hat uns die Wirkung auf Raubwild und Rehwild bei dieser Kirrung interessiert.

Fazit

Gut hat uns gefallen, dass das Buchenholzteer der Blackfireserie sehr witterungsbeständig ist. Zudem wird das Lockmittel in einer Flasche mit praktischem Ausguss ausgeliefert, wodurch das Ausbringen des Buchenholzteer einfacher ist. Die Additive sind schnell verbraucht. Wir haben jeweils eine halbe Packung mit ca. 1,5kg Mais vermischt. Hier lohnt es sich, wenn man das richtige Additiv gefunden hat, eine größere Packung zu bestellen. Zum Probieren reicht die limitierte Probierpackung aus. Entscheidet man sich für dieses Lockmittel, sollte man gleich größere Mengen der Additive bestellen.