Aktuell finden sich preislich interessante Alternativen für Nachtsichttechnik auf dem Markt. Sie bieten ausreichend gute Leistung bei IR-Aufhellung und man kann mit Ihnen problemlos bis 100 m treffsicher schießen. Eines diese Geräte ist das Sytong HT-66, welches diese Jahr 2021 in den deutschen Markt eingeführt wurde.
Das Sytong HT-66 mit aktuell einem UVP, je nach Zubehör, zwischen 569 € – 620 € liegt absolut im preislichen Umfeld vergleichbaren Nachtsichttechniken. Dem günstigen Preis steht ein hoher Restlich- bzw. IR-Bedarf entgegen. Da diese Geräte mit einem integrierten IR-Lampe ausgestattet sind, welche sich insbesondere beim Sytong HT-66 im Test perfekt bedienen lässt, ist dies kein Problem. Als Möglichkeit kann man externe IR-Strahler mit 850 nm und 940 nm einsetzten. So ist zum Beispiel die Montage an einem Zielstock jeder Zeit gesetzeskonform, vorausgesetzt der integrierte IR-Strahler ist deaktiviert. Dies ist eine gute Alternative für den Einsatz bei der Pirsch. Hierzu haben wir verschiedene Möglichkeiten getestet und werden separat berichten.
Technische Daten Sytong HT-66 und Vergleich zu Pard NV007A
Das Sytong ist äußerlich dem Pard NV007A ähnlich und von den Gehäusemassen identisch. So können alle Adapter von den Pardengeräten auch mit den Sytonggeräten genutzt werden. Unterschiede gibt es bei der Anordnung des Ein-Ausschalters und bei der Tastenbelegung. Diese ist beim Systong sehr gut gelöst. So hat man z.B. direkt Zugriff auf einen Schalter für den IR 850 Laser und die Intensitätseinstellungen. In unserem Fall ging das Anleuchten mit 850 nm und Ansprechen sowohl bei Sauen als auch Rehwild unproblematisch, letztere können aber auch verunsichert und mit Flucht reagieren.
Sytong HT 66 | Pard NV007A |
Brennweite 16 mm | Brennweite 12 mm oder 16 mm |
mit und ohne vorgesetzter Optik nutzbar | mit und ohne vorgesetzter Optik nutzbar |
Integrierter 850 nm Taschenlampe | integrierter 850 nm Taschenlampe |
digitaler Zoom von 1 – 3,5fach | digitaler Zoom von 1 – 3,5fach |
OLED Bildschirm Auflösung 1024×768 | Sony-OLED Display Auflösung 1024×768 |
Sensor Sony CMOS: schnell und geringes Überblenden bei IR-Einsatz | CMOS 1024×786: – |
schussfest bis 6000 Joule | schussfest bis 5000 Joule |
bis 32 GB Micro-SD-Karte | bis 32 GB Micro-SD-Karte |
Akku 18650 | Akku 18650 |
Ladeanschluss USB-C | Ladeanschluss µ-USB |
Integrierter Gyrometer-Sensor mit Dreh- und Neigungswinkelanzeige | – |
Über den Micro-SD Kartenslot kann eine SD-Karte mit bis zu 32 GB zur Speicherung von Videos und Bildern eingesetzt werden.
Kombination mit optischen Geräten z.B. Zielfernrohren
Die Nachtsichtgeräte wie Sytong HT-66 oder PARD NV007A können auf der Okularseite, also hinter dem Zielfernrohr, montiert werden und werden so häufig fälschlicherweise auch als „Nachsatzgeräte“ bezeichnet. Gemäß WaffG sind es, wie es die meisten anderen verwendeten Geräte auch sind, Vorsatzgeräte, welche vor das Okular- oder vor das Objektiv gesetzt werden können. Desweitern werden noch im WaffG noch Aufsatzgeräte definiert, welche habe hier eine untergeordnete Rolle spielen.
Der wesentliche Vorteil bei der Montage vor dem Okular ist, dass wir keine Treffpunktverlagerung erzeugen. Auch kommt man auf Grund der kurzen Distanz und guten Anordnung deutlich einfacher an die Bedienelemente der Nachtsichttechnik.
Der wesentliche Nachteil ist, dass man seine Tageslichtoptik weiter nach vorne zur Laufmündung verschieben muss. Dies ist aber in Verbindung mit den passenden Zielfernrohren z.B. einem Vixen 2,5-15×50 und bei Verwendung einer rückstoßarmen Waffe überhaupt kein Problem. Hier lässt sich sowohl die Optik bei Tag als auch in der Nacht vom Augenabstand sehr gut nutzen. Da die Waffe mit dem optischen Aufbau schwergenug ist und die Verwendung von Schalldämpfern, welche in diesem Zusammenhang mehr als sinnvoll ist, den Rückstoß bei alle gängigen Kaliber wie .308, 8x57IS, usw. mehr als ausreichend reduzieren, kann man direkt an die Augenmuschel des Nachsichtgerätes in Anschlag gehen.
Sowohl die Nutzung des erhältlichen Universaladapters für verschiedene Okulardurchmesser als auch der Schnelladapter von Rusan haben überzeugt. Nicht ganz so überzeugt haben etwas preisgünstiger Schnelladaptern andere Anbieter.
Da die Geräte leider ohne Objektivschutzkappe ausgeliefert werden, wurden Alternativdeckel für Sytong und Pard angepasst, diese werden entsprechen von uns mit den Geräten ausgeliefert.
Fazit
Moderne Nachtsichtechnik insbesondere Alternativen wie Sytong HT-66 sind für viele Jäger insbesondere auch für den Einsatz an Kirrungen eine echte Alternative, wenn es die entsprechende Gesetzgebung des jeweiligen Bundeslandes zulässt. Da hier zeitnah auch mit Anpassungen zu rechnen ist, wird es hoffentlich bald für alle Jäger in der BRD eine Option.
Wir wünschen viel Spaß beim Testen im Revier, Euer Team von Annas Huette und der modernen Saufeder
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