Von Winchester 1920 entwickelt, kam es 1925 auf den Markt. Weltruhm erlangte „die 270“  vor allem durch Jack O´Connor und dem Nosler Partition, das zum Maßstab für die gesamte Geschossentwicklung wurde und das Nosler berühmt machte.

Verbreitung

Die .270 Win ist nach der .308 und 30-06 das weltweit verbreitetste Kaliber. Nur in Europa war bis vor einigen Jahren das 7×64 noch beliebter. In Österreich wurde die .270 Win schon früher eingeführt, nachdem dort vor allem die 6,5×57 verbreitet war. Besonders Gebirgsjäger und Steppenjäger schätzen die Qualitäten dieses Kalibers, das optimal auf Gams, Wildschaf und Berghirsch bis 170 kg wirkt. In Nordamerika war es sehr bald als das beste Kaliber für Wildschafe und leichtere Elks bis 200 kg bekannt.

Im Kaliber .270 Win gibt es über 80 Fabrik-Laborierungen und Hunderte von Geschossen in .277“, was 7,036 mm entspricht. Die Bezeichnung .270 ist also leicht irreführend.  Die 7×64 verwendet übrigens .284″-Geschosse, was 7,24 mm entspricht.

Die .270 Win ist noch heute in vielen Ländern wie USA und Canada, aber auch Afrika, der Maßstab, an dem alle anderen Kaliber gemessen werden.

Mit gleichen Geschossgewichten ist die .270 Win der 7×64 ebenbürtig. Optimal sind Geschossgewichte von 130 bis 150 grains, einige Hersteller machen bis 160 gr schwere Geschosse.

Das Kaliber wird weltweit auf Wild bis 200 kg verwendet. Um sicher einen Ausschuss zu bekommen, empfehlen sich über 100 kg die schwereren Geschosse.

Eignung für die Jagd

Die .270 Win mit ihrer 30-06-Hülse hat ein Hülsenvolumen mit den Maßen 7×64. Diese Größe hat sich seit der Erfindung moderner Büchsenpatronen um 1890 als die optimale herausgestellt. Auch 7 Remington Magnum und .338 Win Mag haben dieses Format, sind nur etwas dicker.

Im Laufe der Patronenentwicklung kam man zunehmend zu der jagdpraktischen Erkenntnis, dass in allen Mittelkalibern eine Mündungsgeschwindigkeit zwischen 840 und 900 m/s optimal ist. Diese ergibt für alle jagdlich relevanten Schussdistanzen bis 300 Meter eine optimale Zielgeschwindigkeit von ca. 650 bis über 700 m/s, wenn man zum Kaliber passende Geschossgewichte verwendet.

Es hat sich auch gezeigt, dass Geschosse um 7 mm Durchmesser die besten ballistischen Eigenschaften haben, von wenigen 6,5er Geschossen abgesehen, die aber auf weite Distanz nicht immer die nötige Energie ins Ziel bringen. Auch die Windabweichung ist bei der .270 Win und den 7 mm Kalibern geringer als bei schweren 30er Geschossen.

Vergleicht man die Leistungsdaten ausgewogener Laborierungen in den gängigen Mittelkalibern .270 Win, 7×64, .308, 30-06 und 8×57, so hat hier im Gewichtsbereich von 9 bis 9,7 g, 140 – 150 grs. die .270 Win die Nase vorne, ballistisch wie auch in der Zielwirkung durch optimale Querschnittsbelastung. Energie, Tiefenwirkung und Ausschusssicherheit ist mit einem 150 grs. Geschoss aus der 270 so hoch wie bei deutlich schwereren 30-06 Geschossen.

Im Vergleich zur 30-06 wird die .270 Win meistens unterschätzt, weil viele Jäger noch immer an schwere Geschosse glauben, obwohl sich dieser Glaube in der Praxis nicht immer als zutreffend herausstellt. Vor allem die Stoppwirkung hängt nur wenig vom Geschossgewicht ab, sondern viel mehr von einer ausreichenden Zielgeschwindigkeit. Bis zu einem Geschossgewicht von 150 grain, also 9,7 g, hat die 30-06 keine Vorteile gegenüber der 270 Win. Erst mit schwereren Geschossen für schwereres Wild mit über 170 kg ist die 30-06 der 270 überlegen.

Auf kurze, also Waldjagd-Distanzen, sind 7×57, .308 und 8×57 universell nutzbare Kaliber, die aber mit zu schweren Geschossen schon bei 200 m nicht mehr die nötige Zielgeschwindigkeit für Deformationsgeschosse bringen.

Die .270 Win ist wie die 7×64 ein nicht-militärisches Jagdkaliber. Es wurde ausschließlich für die Jagd entwickelt, während Brenneke mit seiner Entwicklung die Ablösung des Militärkalibers 8×57 erhoffte, aber wie Winchester auch bald gute Jagdgeschosse wie das TIG und TUG für sein Kaliber entwickelte.

Erfahrungen aus der Praxis

Auf Rehwild wirkt die .270 Win manchmal etwas vehement, wie die 7×64 auch. Hier empfehlen sich schwerere Verbundgeschosse mit festem Aufbau wie: EVO, Oryx, Accubond, oder die stabilen Zweikammergeschosse Partition und CDP.

Solche Geschosse finden beim Rehwild keinen ausreichenden Zielwiderstand, so dass die Fluchtstrecken länger werden können als mit Teilzerlegern. Hier ist die .270 Win den meisten Mittelkalibern durch ihre höhere Zielgeschwindigkeit für härtere Geschosse überlegen.

Vergleicht man die Leistungsdaten der sanfteren Semi-Magnums wie 7 Remington Magnum und .270 WSM mit denen von neueren .270 Winchester Patronen, kann man keine großen jagdlich relevanten Unterschiede erkennen. Dies bestätigen auch viele der Jäger, die alle diese Kaliber führen.   Aus diesem Grund wird die .270 Win gerne auch die „Little Magnum“ genannt.

Auf größere Distanzen können nur die .270 Weatherby Magnum und die stärkeren 7er Magnums auftrumpfen, allerdings wie bei den großen Magnums mit erheblich stärkerem Rückstoss.

Die Kombination von hoher aber sanft zu schießender Leistung beherrscht kein Kaliber so perfekt wie die .270 Winchester.

C. Pirker

Passende Jagdausrüstung

Krieghoff-Classic_Doppelbüchse

Krieghoff Classic Doppelbüchse

BLASER R8 Ultimate Carbon

BLASER R8 Ultimate Carbon

A-Tec H2 Schalldämpfer

günstiger Schalldämpfer

Prinz No. 1 mit Leica

Prinz No. 1 Kipplaufbüchse