Erste Hilfe in der Jagd ist ein viel unterschätztes Thema. Der Erste Hilfe Experte der Firma Wero, Sören Fischer, möchte aus diesem Grund gerne einige Worte zum Thema Erste Hilfe Ausbildung für den Jäger und die hierfür zur Verfügung stehende Ausrüstung verlieren. Im nun folgenden Artikel beschreibt Sören Ausbildungsinhalte kommender Seminare von Wero und welche Ausrüstung man dabeihaben sollte.

Die Jagd ist ein besonderes, anspruchsvolles Hobby, man bewegt sich viel in der Natur lernt sich in dieser zu bewegen und Verantwortung für sie zu Übernehmen. Die Reviere werden gehegt und passendes Wild erlegt. Hierzu gibt es eine umfassende Ausbildung zu den unterschiedlichsten Themen, Natur und Wildkunde, rechtliches und die Schießausbildung. Nicht umsonst spricht man von grünem Abitur.

Während der Tätigkeiten haben wir oft mit schweren Geräten wie Motorsägen und natürlich unterschiedlichen Waffen zu tun. Auch gibt es das ein oder andere wehrhafte Wild. Verletzungen und Unfälle bleiben hier leider nicht aus. Von leichten Verletzungen wie Prellungen, Schürfwunden, kleine Schnittwunden, Insektenstiche oder Quetschungen kann sicher jeder berichten der sich regelmäßig im Revier aufhält. Doch kommt es auch immer wieder zu schwereren Vorfällen. Sturz vom Hochsitz oder Ansitzbock, Herzinfarkt, Verletzung bei Baumarbeiten (tiefe Schnittverletzung, Pfählungen), Angriffe durch verletztes oder panisches Wild (Biss und Stichwunden) und zum Glück sehr seltene Schussverletzungen.

Wie sind wir auf diese möglichen Szenarien vorbereitet? Reicht es zu sagen mir ist noch nie etwas passiert? Es ist noch immer gut gegangen?

Es wird so viel Wert gelegt auf eine umfangreiche Ausbildung, auf eine gute bis hervorragende Ausrüstung. Regelmäßig geht man ins Schiesskino, um das waidgerechte Erlegen des Wildes zu üben. Man tauscht sich aus lernt voneinander, Veränderungen fließen in die Jagdausbildung mit ein. Die Waffen und Werkzeuge werden gepflegt und den persönlichen Bedürfnissen angepasst. All dies, um ein schonendes waidgerechtes jagen zu ermöglichen. Um die Arbeit im Revier gut und sicher ausführen zu können.

Doch was, wenn dann doch etwas schief geht? Wie sind wir vorbereitet, ausgebildet und ausgerüstet?

Was ist zu tun, wenn der Jagdkamerad von einem Eber mit seinen Waffen am Oberschenkel verletzt wird? Wenn die Kettensäge abrutscht und tief in den Arm schneidet? Oder doch jemand von einem fehlgeleiteten Schuss getroffen wird. Der Kollege einen Herzinfarkt hat? Oft bewegen wir uns außerhalb in Feld und Flur, die Rettungswege können durchaus länger sein. Und bei schweren Blutungen zählt jede Minute!

Sein wir ehrlich, häufig ist die einzige Berührung mit Erste Hilfe der Führerschein und der ist schon einige Zeit her. Manch einer hatte noch in der Bundeswehr oder im Zivildienst Ausbildungen zum Thema. Doch wie Handlungssicher sind wir im Ernstfall und was wurde damals ausgebildet?

Ich bin ehrlich für mich wurde das Thema auch erst durch meinen Beruf wieder aktuell. Und erschrocken stellte ich meine Mängel fest, genauso erschrocken war ich als ich erfuhr, dass Erste Hilfe in der Jagdausbildung keine Rolle spielt. Die Versorgung kritischer Blutungen, das Anlegen eines Tourniquets (Abbinden einer Extremität), die allgemeine Versorgung eines Verletzten, sind Dinge, welche wir beherrschen sollten!  Also schaut nach passenden Kursen oder organisiert in eurem Verein oder Revier selbst einen!

Neben der Ausbildung, spielt natürlich auch die Ausrüstung eine große Rolle. Ich persönlich habe immer ein kleines IFAK (Individual First Aid Kit) am Gürtel. Darin ein CAT Gen7 Tourniquet, eine T3 Emergency Bandage, Hämostyptika (Combat Gauze), Rettungsdecke, Signalpfeiffe und einige weitere Kleinigkeiten. Mit diesen Tools kann ich mich oder jemand anderes gut im Falle eines Unglücks Erstversorgen. Hier gilt achtet auf Qualität! Ein Tourniquet für 5 Euro ist kein Qualitätsprodukt und kann schlimmstenfalls durch Stauung die Blutung verschlimmern. Die Kräfte die bei einem wirkungsvollen Abbinden, gerade am Oberschenkel, wirken sind immens und ein abgebrochener Knebel oder ein gerissenes Band kann Leben kosten! Der Druckapplikator einer billigen Emergency Bandage gibt auch schneller nach als einem lieb sein kann. Es wird so viel Geld für die Jagdausrüstung ausgegeben, von den Munitionspreisen in den letzten Monaten möchte ich gar nicht reden, spart nicht am möglicherweise lebensrettenden Material!  Lasst euch im Fachhandel beraten oder kauft ein hochwertiges Set.

Das Beste, was passieren kann, ist Ihr werdet das meiste nie brauchen, aber wenn doch habt Ihr es am Mann und wisst was damit zu tun ist.

Euer Sören

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