Seit 2019 haben wir unzählige 300-Meter-Seminare sowohl für Privatkunden als auch für behördliche Anwender durchgeführt und sind hierdurch zu guten Erkenntnissen der jagdlichen Einsatzzwecke des Schusses auf Distanzen bis zu 300m gelangt. Wieso der Schuss auf 300m eine Rolle spielt, was wir für uns und unsere Kunden herausgefunden und welche Waffen sich besonders gut eignen, wollen wir in einer Artikelserie auf dem Deutschen Jagdblog, begleitet von Videos auf dem YouTube Kanal des Deutschen Jagdblog darstellen.

Der Schießausbilder Michael Gast, ist passionierter Long Range Schütze und konnte bereits beim Militär viele Erfahrungen auf diesem Gebiet machen. Aus diesem Grund leitet Gasti bei der Akademie für Jäger und Sportschützen die Seminare zum Thema „Schießen auf weite Distanzen“ und dies bereits erfolgreich seit mehr als vier Jahren hauptberuflich.

Die angebotenen Seminare zum Schießen auf Distanzen jenseits der 200 m erfreuen sich zunehmender Beliebtheit bei unseren Kunden. Aufgrund von immer größer werdenden Kahlflächen in den deutschen Wäldern, ist der waidgerechte, weite Schuss auf Wild auch bei einigen Forstbehörden in der Bundesrepublik ein wiederkehrendes Thema. Die Wiederaufforstung von robusten Misch- und Laubwäldern geht mit einem effektiven Wildmanagement einher. Neben dem Aspekt der effektiven Bejagung, spielt auch das Thema Treffsicherheit beim Schießen auf 300m eine Rolle. Denn auf 100m den querstehenden Bock so zu treffen, dass man die Jagdprüfung besteht, dürfte für die meisten keine Herausforderung sein. Jedoch werden auf 300m, kleine Fehler deutlicher und nur der gute Schütze, der sein Handwerkszeug beherrscht, kann auf 300m zielsicher treffen!

Durch das Schießen auf weite Distanzen ergeben sich einige Änderungen in Bezug auf die Waffenzusammenstellung. Da die meisten Jagdwaffen auf Entfernungen bis 150 m ausgelegt sind, muss man sich einige Fragen bezüglich seiner Ausrüstung stellen. Diese Artikelserie und die begleitenden Videos sollen alle Aspekte im Laufe des Jahres 2024 beleuchten. Hierzu werden wir jeden einzelnen Aspekt in einem Video und Text darstellen. Als allgemeinen Überblick soll die folgende Beschreibung dienen.

Welche zusätzlichen Anforderungen ergeben sich für Waffen, mit denen man auf weite Distanzen jagen möchte?

  • Das Kaliber muss für weite Distanzen geeignet sein,
  • die Optik sollte über Verstellmöglichkeiten oder ein entsprechendes Absehen verfügen,
  • das Gewehr benötigt eine geeignete Auflage,
  • der Schaft sollte variabel sein,
  • die Waffe sollte kein Einzellader sein.

Das Kaliber für die Jagd auf weite Distanzen

Ein Klassiker für das Jagen auf große Entfernungen ist die .300 Winchester Magnum. Dieses Kaliber erfreut sich in Afrika, Skandinavien und nach wie vor in den USA großer Beliebtheit, wenn es um
Long Range Hunting geht. Seit einigen Jahren kommen auch weitere Kaliber wie zum Beispiel die
.300 PRC, 7mm PRC, .300 Norma Magnum und weitere hinzu.

Möchte man auf weite Distanzen Jagen, ist es ratsam eine Patrone zu wählen die auch auf diese Distanzen genügend Restenergie hat, sodass die verwendeten Geschosse die volle Wirkung entfalten können. Dies ist bei dem Kaliber bis zu einer Entfernung von 600 m mit den meisten Geschossen gegeben. Der Nachteil ist, dass Geschosse unterhalb einer Entfernung von 170 m meistens noch „zu viel“ Restenergie haben. Hierdurch kommt es gelegentlich dazu, dass die Geschosse nicht gänzlich deformieren. Auch dieser Sachverhalt muss berücksichtigt werden.

Die Optik für das Long Range Hunting

Bei der Wahl der richtigen Optik spielen zwei Gesichtspunkte eine wichtige Rolle. So sollte der Vergrößerungsbereich ausreichend sein, um Wild auf 300 m ansprechen zu können und gleichzeitig muss die Optik die Möglichkeit bieten den Geschossabfall auszugleichen. Die notwendige Vergrößerung zum Ansprechen von Wild hängt vom Schützen ab. Grundsätzlich kann man mit einer 12fachen Vergrößerung bis 300m gut ansprechen, mehr ist hier immer besser. Aus physikalischer Sicht kann man mit einem 5fachen Vergrößerungsbereich die besten Bildqualitäten sicherstellen; sprich ein Glas mit einer Vergrößerung von 4 bis 20fach oder 5 bis 25fach ist eine gute Wahl.

Um den Geschossabfall auszugleichen, bieten die Optiken zwei Vorgehensweisen. Entweder verstellt man das Absehen über eine Absehenverstellung oder man benutzt ein ballistisches Absehen, um ein Maß für das Drüberhalten zu erlangen. Gasti hat hierzu zwei Videos auf dem YouTube Kanal des Deutschen Jagdblog veröffentlicht. In den Videos wird zum einen das Arbeiten mit den Absehen erklärt sowie der Unterschied von der ersten zur zweiten Bildebene.

Welche Waffenanbauteile sind empfehlenswert?

Aus unserer Sicht ist die Wahl der richtigen Waffe, die auf das Kaliber abgestimmt ist, sowie eine gute Optik die Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Jagd auf Distanzen über 200 m. In unserem Projekt-Vorstellungsvideo „Long Range Hunting Büchse 2024“ stellen wir eine mögliche Konfiguration vor und sprechen über weitere Möglichkeiten eine Waffe zu konfigurieren.

Weiterhin haben wir die Erfahrung gemacht, dass es weitere sinnvolle Waffenanbauteile gibt, die man gut auf das System abstimmen kann. Als geeignete Auflage empfehlen wir das Spartan Precision Zweibein. Dieses ist sehr gut geeignet, um aus der liegenden Position in unterschiedlichen Geländeformen schießen zu können und immer eine gute Auflage zu haben. Was man bei der Wahl des Zweibeins beachten muss, erklärt Gasti ebenfalls in dem Video:

Da man nicht ausschließlich aus einer liegenden Position schießt, sollte der Schaft an den Schützen anpassbar sein. Die meisten Anbieter bietet zusätzlich die Möglichkeit einen Shockabsorber in den Hinterschaft einzubauen, wenn man die Last des Rückstoßes reduzieren möchte. Durch einen variablen Schaft hat man die Möglichkeit den Schaft so an den Schützen anzupassen, dass die Waffe in jedem Anschlag zu der Anatomie des Schützen passt und man wiederholgenaue und konstante Anschläge reproduziert.

Durch unsere Seminare für die professionellen Anwender (Forst) haben wir weiterhin die Forderung nach einem Mehrschussmagazin ableiten können. Häufig haben moderne Jagdwaffen (je nach Kaliber) bis zu zehn Schuss im Magazin zur Verfügung. Zehn Schuss sind in der Praxis nicht notwendig, aber jedoch macht ein Magazin das Laden der Waffe sehr komfortabel. Zudem wollten die Forstbeamten die Möglichkeit haben Doubletten zu schießen, was mit einem Einzellader nur schwer möglich ist.

Fazit

Wir freuen ns auf das Projekt für das Jahr 2024 und sind gespannt welche Wendungen es nehmen wird. Verschiedene Inhalte sind bereits geplant; so wird es Videos und Texte zu allen Optiken, Waffen, Munition, Wiederladen und unseren Jagdreisen mit den Waffen geben. Die Videos werden auf dem YouTube Kanal des Deutschen Jagdblog veröffentlicht: https://www.youtube.com/@DeutscherJagdblog alle Jagdvideos werden auf dem neuen Kanal von Gasti veröffentlicht: https://www.youtube.com/@MichaelGastFilm

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