Die Blattjagd zählt zu den emotionalsten und spannendsten Formen der Rehwildbejagung. Im Juli, während der Paarungszeit des Rehwildes, lassen sich reife Böcke mit Fieplauten anlocken und selektiv bejagen. Damit die Blattjagd waidgerecht, erfolgreich und sicher durchgeführt werden kann, bedarf es Erfahrung, Gespür und einer klaren Strategie. Im Folgenden findest du die zehn wichtigsten Grundregeln für eine gelungene Blattjagd.

1. Wind ist Gesetz

Ohne richtigen Wind geht nichts. Rehwild verlässt sich stark auf seine Nase. Bei falschem Wind kannst du dir das Ansprechen sparen. Optimal ist Seitenwind, schlecht ist auflandiger Wind. Achte bei jedem Standortwechsel darauf, wie der Wind steht.

2. Wissen, wo der Bock steht

Die beste Lockjagd nutzt nichts, wenn du nicht weißt, wo sich ein Bock aufhält. Nutze vorherige Beobachtungen, Wildkameras oder Fährten, um Standorte zu identifizieren. Die Blattjagd ist keine Suchjagd, sondern ein gezieltes Ansprechen.

3. Weniger ist mehr beim Blatten

Viele Jäger machen den Fehler, zu laut, zu viel oder zu hektisch zu blatten. Drei bis fünf Laute genügen meist. Beobachte dann in Ruhe die Reaktion. Weniger ist oft mehr – ein unnatürliches Lockspiel vergrämt eher, als dass es anzieht.

4. Der richtige Zeitpunkt entscheidet

Blattjagd funktioniert besonders gut in den kühleren Morgen- und Abendstunden. Die beste Wirkung erzielst du oft zwischen 5 und 8 Uhr sowie ab 19 Uhr. In der Mittagshitze sind Böcke meist passiv. Auch nach Regen zeigen sie sich gern.

5. Der perfekte Standort: Sicht & Deckung

Dein Standort sollte gute Sicht ins Revier bieten, dir aber gleichzeitig Deckung geben. Nutze Hecken, Waldränder oder Getreidekanten. Wichtig: Dein Bewegungsradius muss gering bleiben. Ein Zielstock hilft, ruhig zu bleiben.

6. Die richtige Technik: Blatterwahl und Handhabung

Ob Buttolo, Rottumtaler oder Kirschbaumblatter – das Gerät muss zur Hand liegen und beherrscht werden. Übung macht den Meister. Gute Jäger trainieren auch außerhalb der Saison mit dem Blatter. Jeder Ton muss natürlich klingen.

7. Reaktion abwarten, Geduld beweisen

Nicht jeder Bock kommt sofort. Oft benötigt das Wild Minuten, um sich zu nähern. Ruhe bewahren und geduldig beobachten. Mancher Bock schleicht sich überraschend aus der Deckung an.

8. Ansprechen vor Schuss

Auch wenn der Puls steigt: Erst sicher ansprechen, dann schießen. Alter, Gesundheitszustand und Verhalten müssen beurteilt werden. Die Waidgerechtigkeit steht immer vor dem Jagderfolg.

9. Nach dem Schuss: Nachsuchen vorbereiten

Selbst bei gutem Treffer sollte eine kurze Wartezeit eingehalten werden. Ein sauberer Anschuss ist Pflicht. Schweiß und Pirschzeichen müssen beachtet werden. Führe bei Dämmerung immer eine starke Lampe mit.

10. Waidgerechtigkeit und Fairness

Die Blattjagd ist keine „Trophäenjagd light“. Sie verlangt besonders viel Feingefühl, da das Wild emotional auf Brunftlaute reagiert. Wer Böcke in Überreizung lockt oder Schüsse auf unsichere Distanzen abgibt, handelt unwaidgerecht.

Fazit: Erfolgreich blatten mit Respekt

Die Blattjagd lebt von der naturnahen Jagdstrategie und dem respektvollen Umgang mit dem Wild. Wer sich an diese zehn Grundregeln hält, wird nicht nur Jagderfolg haben, sondern auch echte Jagderlebnisse gewinnen. Denn nichts ist eindrucksvoller, als wenn ein reifer Rehbock auf den Lockruf anspringt – und man sich für oder gegen den Schuss entscheidet.

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