Jagen im Nordosten – zwischen Naturwunder und Abschiedsschmerz
Wer die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst einmal jagdlich erleben durfte, weiß um ihren besonderen Zauber – um das Nebeneinander von Wildtieren und Ostseewellen, von stiller Pirsch und rauer Küstenluft. Rainer Schmidt nimmt uns in seinem neuen Buch mit auf eine Reise in genau dieses Revier, das er mit viel Liebe, kritischem Blick und jagdlicher Erfahrung porträtiert.
Inhalt und Aufbau
Auf 132 Seiten schildert der Autor seine Erlebnisse im Ostzingst – mit Keilern am Strand, Kranichen in der Dämmerung und Begegnungen mit Wölfen. Neben atmosphärischen Jagdgeschichten vermittelt Schmidt auch fundiertes Hintergrundwissen zur Region und scheut sich nicht, persönliche Fehler zu reflektieren. Der letzte Teil des Buches widmet sich kritisch der laufenden Renaturierung – und dokumentiert damit auch den drohenden Verlust eines einzigartigen Lebens- und Jagdraums.
Stil und Lesefreude
Rainer Schmidt schreibt ehrlich, bildhaft und mit der erdigen Leidenschaft eines späten, aber tief verbundenen Weidmanns. Seine Sprache ist nahbar, seine Beobachtungen scharf. Wer Jagderzählungen liebt, die mehr sind als Trophäenberichte, wird dieses Buch schätzen.
Für wen ist das Buch geeignet?
– Für Naturfreunde mit Interesse an deutschen Küstenlandschaften
– Für Jäger, die auf der Suche nach ehrlichen Jagderzählungen mit Tiefgang sind
– Für Leser, die ökologische Entwicklungen im Küstenraum kritisch begleiten wollen
Fazit
„Der Ostzingst – ein verlorenes Paradies“ ist eine jagdliche Hommage an ein Stück Deutschland, das im Umbruch steht. Authentisch, emotional und mit einer Prise Wehmut – ein Buch für alle, die die Jagd nicht nur im Revier, sondern auch im Herzen tragen.
Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐ (5/5)
Pro:
✓ Atmosphärisch starke Jagdgeschichten
✓ Tiefe Naturverbundenheit & regionale Kompetenz
✓ Kritischer Blick auf Renaturierung und Verlust von Kulturlandschaft
Kontra:
– Wer reine Technik oder Anleitungen sucht, wird hier nicht fündig
Empfehlung:
Ein bewegendes Leseerlebnis für Jäger, Heimatliebhaber und alle, die den Ostzingst noch als lebendiges Paradies kennen.


















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