Der Long-Range-Sektor gewinnt auch im jagdlichen Bereich zunehmend an Bedeutung. Nach der Vorstellung der Alpine Precision Full Custom Waffe werfen wir heute einen genaueren Blick auf eine interessante Alternative: Die Bergara B14 Wilderness Sierra in .300 PRC. Eine Waffe, die direkt aus der Box ernstzunehmende Long-Range-Fähigkeiten bietet, ohne den Geldbeutel übermäßig zu belasten. In diesem Beitrag nehmen wir die Waffe detailliert unter die Lupe, betrachten ihre Eigenschaften und bewerten ihr Potenzial für die jagdliche Praxis.

Die Out-of-the-Box Long-Range-Büchse

Die Bergara B14 Wilderness Sierra ist ein klassischer Vertreter der beliebten Bergara B14-Serie, die sich als Remington 700-Klon präsentiert. Dadurch steht ein breites Spektrum an Aftermarket-Teilen zur Verfügung, was die individuelle Anpassung erheblich erleichtert.

Besonderheiten der Waffe:

  • System: Remington 700-Klon mit Long-Action-System
  • Kaliber: .300 PRC – ein echtes Kraftpaket
  • Magazin: Solides Blechmagazin mit Magazinlösehebel am Abzugsbügel
  • Verschluss: Kanellierter Verschluss mit komfortabler Spannmechanik
  • Lauf: Semi-Weight, ebenfalls kanelliert, mit werkseitiger Mündungsbremse
  • Schaft: Haptisch angenehmer Synthetikschaft mit strukturierter Oberfläche und verstellbarem Schaftrücken
  • Abzug: Werksseitig einstellbar, bereits ab Werk angenehm trocken und präzise

Kaliber .300 PRC – Braucht man das wirklich?

Mit der .300 PRC hat man ein echtes Kraftpaket in den Händen. Es ist eine Weiterentwicklung der bewährten .300 Winchester Magnum, allerdings mit verbessertem Geschossdesign und optimierter Hülsengeometrie für präzisere ballistische Leistung. In Sachen Rückstoß ist sie allerdings nicht zu unterschätzen – eine Mündungsbremse oder ein Schalldämpfer sind fast schon Pflicht, um den Schussknall und den Rückstoß auf ein angenehmes Maß zu reduzieren.

Erste Eindrücke: Verarbeitung und Handling

Beim ersten Kontakt mit der Waffe fällt die hochwertige Verarbeitung sofort auf. Der Verschluss läuft sauber, die Kammer lässt sich butterweich öffnen und schließen. Besonders positiv überrascht der Abzug: Er ist bereits werkseitig auf einem sehr guten Niveau, mit einem trockenen, definierten Druckpunkt.

Der Schaft hat eine angenehme, leicht gummierte Oberfläche mit Sprenkeleffekten für besseren Grip. Der verstellbare Schaftrücken ermöglicht eine individuelle Anpassung, auch wenn die Verstellung über eine zentrale Schraube nicht die komfortabelste Lösung ist. Ein weiteres Manko: Die Schaftkappe ist nicht verstellbar, was gerade bei jahreszeitlich unterschiedlicher Bekleidung einen Vorteil darstellen würde. Allerdings bleibt der Preis der Waffe dabei im Blick: Mit rund 1000 Euro erhält man ein extrem solides Gesamtpaket.

Zweibein: Strasser Bone Bipod

Zur Vervollständigung unseres Setups wurde die Waffe mit einem hochwertigen Zweibein ausgestattet: dem Strasser Bone. Ein modernes, leichtes Zweibein mit einer Reihe an praktischen Funktionen:

  • Mehrfach verstellbare Beine mit Federmechanismus
  • Flexibel verstellbarer Anstellwinkel
  • Möglichkeit zur horizontalen Kippverstellung
  • Plan abschließende Unterseite für Stabilität auf flachen Oberflächen

Es ist zwar preislich im höheren Segment angesiedelt, bietet jedoch enorme Flexibilität und hohe Qualität. Alternativ könnte man auch ein günstigeres Modell wie ein Harris-Zweibein in Betracht ziehen.

Optik: Minox LR – Der „kleine Bruder“ des ZP5

Die Optik spielt bei Long-Range-Anwendungen eine entscheidende Rolle. In diesem Setup kommt das Minox LR zum Einsatz – eine günstigere Alternative zum ZP5, aber mit vergleichbaren Leistungswerten.

Eigenschaften des Minox LR:

  • 5-25×56 Vergrößerung
  • ASV (Absehenschnellverstellung) mit klar definierter Klickverstellung
  • Beleuchtete Absehenmitte
  • Hohe Lichttransmission und exakte Parallaxenverstellung
  • Anzeige für den ersten kompletten Umdrehungspunkt der ASV

Unterschiede zum ZP5 sind minimal, insbesondere in der Robustheit und der MIL-SPEC-Zertifizierung. In der jagdlichen Praxis oder im sportlichen Bereich fällt dieser Unterschied jedoch kaum ins Gewicht.

Montage: Eratac-Montage für maximale Flexibilität

Für die Montage wurde eine Eratac-Montage gewählt. Diese bietet eine hohe Variabilität und erlaubt das Anbringen zusätzlicher Zubehörteile wie Wasserwaagen oder Rotpunktvisiere. Im Vergleich zur Blockmontage ermöglicht sie zudem eine flexiblere Positionierung der Ringe, was für den individuellen Augenabstand besonders vorteilhaft ist.

Fazit: Eine leistungsfähige Long-Range-Waffe für den Einstieg

Die Bergara B14 Wilderness Sierra in .300 PRC bietet erstaunlich viel Leistung für ihr Geld. Mit knapp 1000 Euro für die Basiswaffe erhält man ein durchdachtes und ausgereiftes System, das ab Werk bereits jagd- und sporttauglich ist.

Vorteile:

  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Hohe Verarbeitungsqualität
  • Direkt out of the box einsatzbereit
  • Präziser Abzug
  • Modular erweiterbar

Nachteile:

  • Mündungsbremse nur bedingt schießstandtauglich
  • Verstellbarkeit der Schaftkappe könnte besser sein
  • Schaftrückenverstellung umständlich

Für passionierte Jäger und Schützen, die sich mit dem Thema Long-Range beschäftigen wollen, ist diese Waffe ein perfekter Einstieg. In zukünftigen Tests werden wir untersuchen, wie sich die .300 PRC im Vergleich zu 6.5 PRC und 7 PRC schlägt und welchen Einfluss das Kaliber auf die Jagdpraxis hat. Bleibt also dran und abonniert den Deutschen Jagdblog, um keine neuen Beiträge zu verpassen! Das Video zu diesem Text, findet Ihr auf unserem YouTube Kanal:

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