Wer heute als Jäger Wert auf Präzision legt, kommt um moderne Hilfsmittel kaum mehr herum. Ob auf der Pirsch, beim Ansitz oder im Long-Range-Training – Tripods, also stabile Dreibein-Stative, erleben in der jagdlichen Praxis einen regelrechten Boom. Doch was bringt der Einsatz eines Tripods wirklich, worauf sollte man achten und wie lässt sich diese Technik waidgerecht und sicher ins eigene Schießen integrieren?

Was ist ein Tripod – und warum überhaupt?

Ein Tripod ist ein Dreibein-Stativ, das ursprünglich aus dem Bereich der Fotografie stammt, aber heute gezielt für das Schießen weiterentwickelt wurde. Die Modelle für Jäger und Sportschützen bestehen meist aus Carbon oder leichtem Aluminium und sind speziell dafür gebaut, hohe Stabilität bei möglichst geringem Gewicht zu liefern. Anders als ein klassisches Zweibein (Bipod), das meist an der Waffe montiert wird, steht der Tripod selbständig und trägt das gesamte System – Gewehr samt Optik.

Vorteile im jagdlichen Einsatz:

  • Ruhige Auflage, besonders auf weiten Distanzen

  • Variable Höhenverstellung (vom Sitzen bis zum Stehen)

  • Unabhängig vom Untergrund: Wiese, Geröll, Hanglagen

  • Ermöglicht präzise Schüsse in Situationen, in denen der Rucksack, der Ansitzstock oder der Hochsitz keine passende Auflage bieten

Technik, Material & Praxis

Moderne Jagd-Tripods zeichnen sich durch geflochtene Carbonrohre, solide Klemmverschlüsse und vielseitige Adapter aus. Wichtig ist ein optimales Verhältnis aus Gewicht, Tragkraft und Packmaß. Geräte wie die von CRETAC sind darauf ausgelegt, sowohl auf dem Schießstand als auch im rauen Jagdalltag zu bestehen.

Worauf kommt es an?

  • Material: Carbon (leicht, steif, wetterbeständig) oder Aluminium (günstiger, oft etwas schwerer)

  • Klemmung: Drehverschlüsse, Hebel oder Klappmechanik – Hauptsache stabil und leise bedienbar

  • Kopf: Starrer „Saddle“-Aufsatz oder drehbarer Kugelkopf je nach Schießstil und Anforderungen

Praxis-Tipps vom Profischützen: Wie hole ich das Maximum aus meinem Tripod heraus?

Wir haben uns die wichtigsten Tipps eines Profischützen (aus dem PRS-Bereich) angeschaut – und sie auf die Jagdpraxis in Deutschland übertragen:

1. Montagepunkt wählen:
Je nachdem, ob du die Waffe mittig (ausbalanciert) oder weiter vorne auflegst, verändert sich das Schwingungsverhalten beim Schuss.

  • Mittig = besseres Gesamtgewicht, weniger anstrengend auf Dauer

  • Vorne = weniger Bewegungsübertragung, oft ruhigeres Absehen
    Probier beide Varianten aus und entscheide nach Gefühl und Präzision.

2. Passende Höhe einstellen:
Stelle den Tripod so ein, dass du aufrecht und entspannt dahinter stehen oder sitzen kannst. Du solltest nicht vornübergebeugt sein oder in den Knien „hängen“ – jede Muskelanspannung führt über längere Zeit zu Unruhe im Zielbild.

  • Faustregel: Tripod so hoch, dass du quasi „in die Position läufst“, ohne dich verrenken zu müssen.

3. Ausrichtung zur Schussrichtung:
Viele Profis richten die Spitze (ein Bein) des Tripods direkt auf das Ziel aus. Dadurch läuft der Rückstoß bei einem Schuss gerade zurück, und du kannst nach dem Schuss schneller wieder ins Ziel gehen.

  • Teste es selbst – es gibt auch die Methode, zwei Beine nach vorne zu richten, etwa bei breiteren Waffen.

4. Position der Schulterstütze:
Der Hinterschaft sollte möglichst mittig und „hoch“ in deiner Schulter liegen, am besten annähernd unter deinem dominanten Auge.

  • Ziel: Der Rückstoß läuft gerade nach hinten und nicht seitlich weg, das sorgt für maximale Kontrolle.

5. Körperspannung und Widerlager:
Stelle eine leichte, gleichmäßige Spannung in Knien, Wange und Schulter her, aber ohne zu verkrampfen. Die Waffe soll „fest, aber entspannt“ aufliegen.

6. Stützhand richtig nutzen:
Lege deine Stützhand dort ab, wo Tripod und Waffe zusammentreffen. Damit stabilisierst du das System zusätzlich gegen seitliches Kippen.

7. Schussabgabe:
Nimm dir Zeit für Feintuning. Stell das Absehen ggf. etwas tiefer als den tatsächlichen Haltepunkt, gehe dann in die Endposition, entspanne kurz – und ziehe kontrolliert ab.

Jagdrecht, Waidgerechtigkeit und Sicherheit

Darf man in Deutschland mit Tripods jagen? Ja!

  • Deutsches Jagdrecht verlangt einen waidgerechten, sicheren Schuss. Der Einsatz von technischen Hilfsmitteln wie Tripods ist ausdrücklich erlaubt, wenn sie dazu dienen, das Wild tierschutzgerecht und sicher zu erlegen.

  • In manchen Bundesländern gibt es Detailregelungen zur Nutzung von Auflagen auf dem Schießstand (z.B. Prüfung für den Schießnachweis), für die Jagdpraxis gibt es aber keine grundsätzlichen Verbote.

  • Achtung: Bei Bewegungsjagden (Drückjagd) sollte das Aufstellen und Ausrichten des Tripods nicht zu viel Zeit beanspruchen – geübt werden muss der schnelle Wechsel zwischen Beobachten, Ansprechen und Schuss.

Typische Fehler und Herausforderungen

Auch beim Tripod-Schießen gibt es Stolpersteine:

  • Zu lautes Handling: Achte beim Aufbau auf leise Klemmungen und sichere Standfläche – Wild hört und sieht viel mehr als du denkst.

  • Falsche Höhe: Ständiges Nachjustieren kostet Zeit und Nerven – übe die Positionen vor dem Einsatz im Revier!

  • Zu viel Technik auf einmal: Tripods sind kein Allheilmittel. Wer damit nicht regelmäßig übt, wird in hektischen Situationen eher unsicher.

  • Schwierige Böden: Bei Schlamm, Schnee oder unebenem Terrain brauchst du Gefühl für den sicheren Stand – Tripod-„Versinken“ vermeiden!

Marktüberblick: Welche Tripods gibt es?

Im Jagdbereich haben sich in den letzten Jahren diverse Modelle durchgesetzt.

  • CRETAC: Bekannt für besonders leichte Carbon-Modelle mit hoher Stabilität und Service aus Deutschland.

  • Blaser: Bietet multifunktionale Modelle, die auch als Pirschstock dienen können.

  • Spartan Precision: Innovative Schnellwechsel-Adapter, extrem geringes Gewicht.

  • Vorn, Zielstock etc.: Verschiedene Hersteller mit teils günstigen, teils spezialisierten Lösungen für verschiedene Jagdsituationen.

Tipp:
Beim Kauf immer auf das Zusammenspiel von Gewicht, Tragkraft, Bedienung und Kompatibilität zur eigenen Ausrüstung achten. Gute Tripods sind eine Investition, die sich besonders für die Pirsch und alle Schüsse auf größere Distanz lohnt!

Fazit: Wann lohnt sich ein Tripod in der Jagd?

Ein Tripod ist kein Ersatz für Übung, Erfahrung und gutes Ansprechen – aber ein Werkzeug, das den waidgerechten Schuss in vielen Situationen überhaupt erst ermöglicht. Gerade auf der Pirsch, bei der Bergjagd oder beim Schuss auf lange Distanz kann ein gutes Stativ den entscheidenden Unterschied machen. Aber auch auf dem Schießstand zahlt sich die Technik aus: Mehr Ruhe, bessere Schussbilder, weniger Fehlschüsse.

Für Drückjagd und schnelle Situationen sind Tripods nur bedingt geeignet, können aber nach intensiver Übung auch hier eingesetzt werden – zum Beispiel, um einen sicheren Stand zu haben oder das Fernglas lange ruhig zu halten.

Rabatt-Tipp für Blog-Leser:
Wer jetzt Lust bekommen hat, die Technik selbst zu testen, bekommt im CRETAC-Shop mit dem Code gasti-10 10% Rabatt auf Tripods. Einfach ausprobieren – und beim nächsten Schuss die neu gewonnene Präzision genießen!

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