Ein Waffenschrank ist weit mehr als nur ein Blechbehälter mit Zahlenschloss. Er ist Sicherheitszentrale, gesetzliche Verpflichtung und praktischer Ordnungshelfer in einem. Wer eine oder mehrere Waffen besitzt, muss sich früher oder später mit dem Thema Waffenaufbewahrung befassen. Dabei sollte die Wahl des passenden Tresors gut überlegt sein. Denn: Der erste Waffenschrank ist selten der letzte. Eine vorausschauende Planung spart Geld, Zeit und Nerven.
Gesetzliche Grundlagen kurz erklärt
Die Aufbewahrung von Schusswaffen in Deutschland ist im Waffengesetz § 36 klar geregelt. Seit der Änderung im Juli 2017 dürfen nur noch Waffenschränke mit Sicherheitsstufe 0 oder höher nach EN 1143-1 neu angeschafft werden.
Dabei gelten je nach Widerstandsgrad unterschiedliche Vorgaben:
- Widerstandsgrad 0 nach EN 1143-1, Schrank unter 200 kg Gewicht: Langwaffen unbegrenzt und Kurzwaffen bis zu 5 Stck. und Munition. Schrank ab 200 kg: Langwaffen unbegrenzt und Kurzwaffen bis zu 10 sowie Munition
- Widerstandsgrad 1 nach EN 1143-1: Lang- und Kurzwaffen unbegrenzt sowie Munition.
Wie viele Waffen sollen gesichert werden?
Eine der ersten Fragen bei der Tresorauswahl lautet: Wie viele Waffen sollen gesichert werden – und was kommt perspektivisch noch dazu? Dabei ist es wichtig, zwischen Lang- und Kurzwaffen zu unterscheiden. Langwaffen benötigen deutlich mehr Raum in Tiefe und Höhe, insbesondere mit montierter Optik; Kurzwaffen sind kompakter.
Auch Zubehör wie Schalldämpfer (gleiche Lagerung wie eine Waffe!), Magazine, Reinigungssets oder Optiken beanspruchen Platz. Wer sich bei der Größe des Schranks ausschließlich an der Anzahl der Waffen orientiert, wird im Alltag schnell an Grenzen stoßen.
Beispiel: „5 Langwaffen + 2 Kurzwaffen + Zubehör – passt das wirklich in einen 5er-Schrank?“ Ein deutscher Jäger hat häufig mehr als zwei Langwaffen sowie eine Kurzwaffe. Gehen wir davon aus, dass man die maximale Anzahl Waffen in einem Schrank lagern möchte, die durch das Bedürfnis als Jäger abgedeckt sind, kommt man auf folgende Mengen: 2 Kurzwaffen und unbegrenzt Langwaffen. In der Verwaltungspraxis wird häufig argumentiert, dass 10 Langwaffen ausreichen. Somit ergibt sich die Annahme, dass wir 10 Langwaffen (i.d.R. mit Optiken) und zwei Kurzwaffen lagern möchten. Um diese Anzahl Waffen gesetzeskonform zu lagern, benötigt mindestens einen Schrank wie seitlich aufgeführt (Anzeige Passende Produkte).
Welche Maße & Standorte sind sinnvoll?
Neben dem Fassungsvermögen spielen auch die Außen- und Innenmaße des Schranks eine entscheidende Rolle. Passt der Schrank durch die Zimmertür? Lässt sich die Tür vollständig öffnen? Gibt es ausreichend Platz für die gesetzlich geforderte Bodenverankerung? Kann ich den Schrank aus eigener Kraft bewegen oder benötige ich Hilfe?
Zudem sollte bedacht werden, ob Waffen mit montierter Optik aufrecht und sicher stehen können oder ob ein tieferes Modell gewählt werden sollte. Gerade in engen Räumen ist der Aufstellort mit Weitblick zu wählen. Hinzu kommt der Aspekt „Bodenbelastung“. Bei Waffenschränke ab einem Gewicht von 200kg sollte man zuvor die Statik des Bodens prüfen lassen, insbesondere bei Altbauwohnungen oder Mehrstöckigen alten Gebäuden.
Praxistipp: Plane so, dass du deine Waffen auch mit Optik sicher und bequem entnehmen kannst.
Innenleben und Zubehör clever planen
Ein durchdachtes Innenleben macht den Unterschied im Alltag. Moderne Waffenschränke bieten hier zahlreiche Möglichkeiten zur Individualisierung:
- Verstellbare Waffenhalterungen für Langwaffen
- Separate Munitionsfächer
- Fachböden für Kurzwaffen, Schalldämpfer, Dokumente oder Optiken
- Trennwände oder modulare Aufbauten für wechselnde Anforderungen
- große Tresorschlossauswahl
Eine gut organisierte Innenaufteilung spart Zeit, erhöht die Sicherheit und sorgt für mehr Ordnung im Alltag. Diese Elemente finden Sie ebenfalls in dem seitlich aufgeführten Schrank. Wir empfehlen dem Zahlenschloss, sei es elektronisch oder mechanisch, den Vorzug zu geben.
Wachstum einplanen – erweiterbare Systeme
Viele Kunden kaufen den Waffenschrank passend für den Ist-Zustand. Doch was ist, wenn in zwei Jahren weitere Waffen hinzukommen? Dann ist ein neuer Schrank fällig oder es müssen Kompromisse gemacht werden.
Deshalb lohnt es sich, bereits bei der ersten Anschaffung auf Wachstumsmöglichkeiten zu achten:
- Modelle mit größerer Reservekapazität
- Modular erweiterbare Systeme
- Nachrüstbares Zubehör wie Einhängeböden, Halter, Lichtsysteme
So bleibt der Waffenschrank flexibel und langfristig nutzbar. Ein grobe Orientierung soll Ihnen das oben aufgeführte Beispiel geben.
Sonderfälle & Nutzerprofile
Nicht jeder Kunde hat die gleichen Anforderungen. Wer Sammelwaffen oder besonders empfindliche Exponate aufbewahrt, benötigt andere Halterungen als ein Sportschütze mit standardisierten Waffen.
Auch die Kombination verschiedener Waffentypen (z. B. Jagd- und Sportwaffen) erfordert oft eine clevere Innenaufteilung.
Fazit: Der passende Waffenschrank spart langfristig Geld & Nerven
Ein Waffenschrank sollte nicht nur gesetzliche Anforderungen erfüllen, sondern auch dem eigenen Bedarf gerecht werden. Wer nur auf Preis oder Stückzahl achtet, wird im Alltag schnell unzufrieden.
Wichtig sind deshalb:
- Die passende Sicherheitsklasse (EN 1143-1, Klasse 0 oder 1)
- Genügend Platzreserven für Waffen und Zubehör
- Durchdachtes Innenleben mit Individualisierungsmöglichkeiten
- Erweiterbarkeit und Nachrüstoptionen
Wer sich unsicher ist, sollte sich professionell beraten lassen – zum Beispiel von den Experten bei waffenschrank.com. Denn ein guter Waffenschrank ist mehr als nur ein Stahlschrank: Er ist Teil einer verantwortungsvollen Waffenhaltung.

















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