In der modernen Jagdpraxis spielt Technologie eine immer größere Rolle – besonders dann, wenn es um weite Distanzen, schwierige Lichtverhältnisse oder anspruchsvolle Ballistik geht. Zwei Geräte stehen derzeit besonders im Fokus anspruchsvoller Jäger: der Vectronix Vector X aus der Schweiz und das Vortex Fury HD 5000 AB aus den USA. Beide vereinen Entfernungsmessung, Ballistikrechner und Fernglas in einem. Doch wo liegen die Unterschiede? Wir haben beide Geräte unter die Lupe genommen.

Premiumklasse: Vectronix Vector X

Der Vectronix Vector X stammt aus der militärischen Optik-Schmiede Safran Vectronix und setzt Maßstäbe in Sachen Präzision, Robustheit und Ausstattung. Mit einem Messbereich von bis zu 4.000 Metern (laut Hersteller, bei Reflektorzielen) ist das Gerät klar auf professionelle Anwendungen ausgelegt – ob für die Bergjagd, Long-Range-Schießen oder taktische Einsätze. Wir kennen den großen Bruder des VectorX aus dem Dients, wo wir Jahrelang damit arbeiten durften. Allerdings hat die jetzige zivile Variante einen deutlich größeren Funktionsumfang.

Herzstück ist das integrierte Ballistikengine von AppliedBalistics, das vollständig ohne App oder Smartphone funktioniert. Die Ballistikprofile können direkt am Gerät angepasst werden – inklusive Wind, Schusswinkel und Luftdruck. Ein transflektives Farb-HUD (Head Up Display) im Sehfeld sorgt dafür, dass alle Werte auch bei grellem Sonnenlicht oder in der Dämmerung gut ablesbar bleiben.

Ein weiteres Highlight: die robuste Bauweise nach militärischen Standards sowie die hohe optische Qualität der Linsen. Selbst bei schlechten Wetterbedingungen liefert das Vector X ein klares, kontrastreiches Bild.

Der VectorX verfügt über zwei Absehenvarianten. Man hat die Wahl MSR-DMR (dual magnification reticle)-Absehen und einem einfachen MSR-SMR (single magnification reticle) Absehen. Wer beabsichtig aus dem umfangreichen Zubehör des VectorX die sog. Range Enhancer zu benutzen, sollte die SMR-DMR-Variante wählen, um auch mit aufgesetzten Vergrößerungslinsen ein maßhaltiges MIL-Absehen zu haben.

Smart und vielseitig: Vortex Fury HD 5000 AB

Das Vortex Fury HD 5000 AB punktet vor allem durch seine App-Anbindung: Über die Vortex Fury HD App lassen sich Ballistikprofile komfortabel erstellen, synchronisieren und verwalten. Unterstützt wird dabei die Applied Ballistics Elite-Engine, eine der bekanntesten Ballistiklösungen weltweit.

Das Gerät misst zuverlässig bis zu 5.000 Yards (ca. 4.570 Meter) und bietet mit 3 frei belegbaren Profilen (A, B, C) Flexibilität für die Jagd oder den Schießstand. Auch Winddaten, Spin Drift und Mündungsgeschwindigkeit lassen sich individuell anpassen. Besonders praktisch: Die Kalibrierung des Neigungsmessers und des Kompasses erfolgt in wenigen Minuten über die App – inklusive Tutorial-Video.

Die Optik liefert ein solides Bild, das bei Tageslicht überzeugt. In der Dämmerung stößt das Gerät jedoch etwas eher an seine Grenzen als der Schweizer Konkurrent. Dafür ist das Fury HD deutlich günstiger und bietet ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Fury und VectorX im Vergleich

Technikvergleich auf einen Blick 

VectorX

Fury HD 5000

Messbereich

4.000m

4600m

Ballistik Applied Ballistics Elite-Engine Applied Ballistics Elite-Engine
Optik

8×42, 10×42, 12×42

10×42

Display Head Up Display mit zwei Absehen Kleines Display im Sehfeld
APP Eigene APP vorhanden, GEO Tagging, erstellen von Rangecards, Steuerung des Gerätes über APP Eigene APP vorhanden, Zieldatenerfassung
Batterie

CR123A

CR2

Kompass Vorhanden, kann manuell kalibriert werden Vorhanden, Kalibrierung muss über APP angestoßen werden
Ballistische Daten Wind, barometrische Daten, Entfernung, Ablage, Rangecard, GEO-Daten Wind, barometrische Daten, Entfernung, Ablage
Anzahl ballistischer Profile

10+

3

Verbindung zu anderen Geräten

GARMIN Uhren, Kestrel, Ballistische APPs, Calypso

Fury APP, Kestrel

Zubehör Vergrößerungslinsen (optional), Wabenfilter (optional), Schutztasche, Objektiv- und Okularschutz, Stativhalterung (optional) von RSS oder AREA 419 Objektiv- und Okularschutz, Stativhalterung (optional)
VectorX MSR mit HUD

Fazit: Für wen eignet sich welches Gerät?

Der Vectronix Vector X ist erste Wahl für den professionellen Einsatz, für extreme Distanzen und Nutzer, die maximale Autarkie sowie höchste optische Qualität wünschen – ganz ohne App-Zwang. Es ist ein Werkzeug für Spezialisten und kompromisslose Präzisionsjäger. In diesem Vergleich verfügt lediglich der VectorX über Funktionalitäten, die im Spitzensport benötigt werden, wie beispielsweise das Erstellen von Rangecards bzw. dem GEO-Tagging von Zieldaten über die APP. Zudem hat der Vector eine erweiterte Konnektivität zu anderen Ballistik-Tools diverser anderer Hersteller.

Das Vortex Fury HD 5000 AB richtet sich hingegen an technikaffine Jäger, Long-Range-Schützen und Einsteiger in die Welt der ballistischen Entfernungsmessung. Mit APP-Steuerung, guter Optik und attraktiver Preisgestaltung ist es ein zuverlässiger Begleiter für die tägliche Jagdpraxis. Der Ballistikrechner ist sehr gut für die Ablagenermittlung geeignet und kann in jeglicher Hinsicht empfohlen werden. Es fehlt ein Absehen als Redundantes Werkzeug zur Entfernungsschätzung und einige Funktionen können nur über die APP angestoßen oder genutzt werden. 3 Ballistikprofile sollten für die meisten Anwender ausreichen.

Aus unserer Sicht ist der VectorX das Maß der Dinge, hat aber auch seinen Preis. Wer Funktionalitäten wie die Erstellung von Rangecards und GEO-Tagging verzichten kann und lediglich einen Entfernungsmesser und Ballistikrechner benötigt, ist mit dem günstigeren Fury HD 5000 gut bedient.

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