Drohnen sind längst mehr als fliegende Kameras für Hobbyfilmer. Mit dem technischen Fortschritt in der Antriebstechnik, der Akkuleistung und Steuerung rücken sogenannte Lastendrohnen zunehmend auch in jagdliche Anwendungsfelder vor. Doch wie realistisch ist ihr Einsatz im Revieralltag? Und wo stoßen diese luftgestützten Lastenträger an ihre Grenzen?

Was sind Lastendrohnen?

Lastendrohnen sind speziell entwickelte Multicopter, die in der Lage sind, definierte Nutzlasten über eine bestimmte Distanz zu transportieren. Je nach Modell variiert die Tragkraft zwischen wenigen Kilogramm bis hin zu mehreren Dutzend Kilo. Gesteuert werden sie per Fernbedienung oder über automatisierte Flugrouten. Moderne Systeme verfügen über GPS, Geländekartierung, Kollisionssensoren und Rückkehrfunktionen.

Aktuelle Einsatzbereiche – von der Forstwirtschaft bis zum Katastrophenschutz

In der Forstwirtschaft werden Lastendrohnen bereits zur Aussaat von Saatgut auf schwer zugänglichen Flächen eingesetzt, etwa bei Aufforstungsprojekten. Auch im Katastrophenschutz kommen sie zur Anwendung – zum Beispiel für den Transport von Medikamenten, Erste-Hilfe-Material oder Lebensmitteln in abgeschnittene Gebiete nach Naturereignissen.

Anwendungsmöglichkeiten im jagdlichen Umfeld

Auch in der Jagdpraxis ergeben sich spannende Perspektiven:

  • Wildbergung: In unwegsamem Gelände oder steilen Hängen kann eine Lastendrohne beim Abtransport kleinerer Stücke Wildbret eine Alternative zur Rückentrage oder zum ATV sein.
  • Versorgung von Kirrungen: Futter, Salz oder Ausrüstung könnten punktgenau und ohne Fußmarsch an entlegene Stellen gebracht werden – besonders in großen Revieren eine zeitsparende Lösung.
  • Transport von Ausrüstung: Wechselkleidung, Wärmebildkamera oder Werkzeuge lassen sich gezielt an einen Ort im Revier liefern.
Lastendrohne mit Gams

Technische Voraussetzungen – Beispiel DJI FlyCart 30

Ein besonders interessantes Modell für jagdliche Anwendungen ist die DJI FlyCart 30. Diese professionelle Transportdrohne bietet eine beeindruckende Kombination aus Leistung, Reichweite und Sicherheit:

  • Maximale Nutzlast: bis zu 30 kg (je nach Wetter und Flughöhe)
  • Maximale Reichweite: bis zu 16 km (im Normalbetrieb)
  • Flugzeit: ca. 18 Minuten bei maximaler Last, bis zu 40 Minuten bei leichter Beladung
  • Geschwindigkeit: bis zu 72 km/h
  • Sicherheitsfeatures: Dual-Batteriesystem, 6-fach-Sensorsystem für Hinderniserkennung, redundante Steuerungssysteme, Notlandefunktionen
  • Steuerung: via DJI RC Plus Controller mit integrierter Livebild-Übertragung und Automatisierungsmöglichkeiten

Besonders praxisnah: Die FlyCart 30 kann sowohl als Korbträger (für Kisten, Rucksäcke etc.) als auch im Seilwinden-Modus betrieben werden – ideal, wenn Wildbret nicht direkt im Flug transportiert, sondern punktgenau abgelassen werden soll.

Chancen und Herausforderungen

Der große Vorteil von Lastendrohnen liegt in der Zeit- und Kraftersparnis, vor allem in schwierigem Terrain. Auch könnten sie Einzeljägern helfen, anspruchsvolle Revierarbeiten allein zu bewältigen.

Doch es gibt auch Herausforderungen: Wetteranfälligkeit, Akkulaufzeiten, technische Störungen sowie rechtliche Einschränkungen (z. B. Flugverbotszonen, Datenschutz, Jagdgesetz) schränken den Einsatz derzeit noch stark ein. Auch der Preis für leistungsfähige Lastendrohnen ist aktuell hoch.

Fazit

Lastendrohnen sind heute keine Science-Fiction mehr, sondern bereits im praktischen Einsatz – wenn auch bislang kaum in jagdlichem Kontext. Mit dem Fortschritt der Technik, sinkenden Kosten und zunehmender Akzeptanz könnten sie jedoch in den nächsten Jahren zu einem nützlichen Helfer im Revieralltag werden. Vision? Vielleicht – aber mit Potenzial, bald Realität zu sein.

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