Your Content Goes HereWie du mit einer einfachen Routine Fehlschüsse und Wildverletzungen vermeidest
Wer viel schießt, macht Fehler. Wer mitdenkt, kann sie vermeiden. Genau aus diesem Grund schätzen wir beim Deutschen Jagdblog die klaren, praxiserprobten Denkmodelle von Christian Saugmann. Als erfahrener Operator, Jäger und Ausbilder teilt er sein Wissen über mentale Modelle, Routinen und Entscheidungsprozesse, die uns Jägern helfen, auch unter Stress sauber zu schießen.
In diesem Beitrag stellen wir eine seiner einfachsten und zugleich wirkungsvollsten Methoden vor: die AMP-Checkliste. Eine Routine, die dir hilft, vor dem Schuss drei kritische Fehlerquellen auszuschließen – schnell, effektiv und einprägsam.
1. A wie Adjustments – Sind deine Absehen-Verstellungen korrekt?
Wenn du mit einer ASV (Absehenschnellverstellung) oder taktischen Verstelltürmen jagst, besteht immer die Gefahr, dass du nach dem Einschießen oder Übungsschießen vergisst, deine Korrekturen zurückzustellen. Der Klassiker: Du hast am Vortag auf 300 Meter geschossen und trittst heute auf 120 Meter an – aber dein Turm steht noch auf der langen Distanz.
Was du checkst:
- Turm für Höhe und Seite zurück auf 0 oder deinen gewohnten Fleck-Einschuss
- Kein versehentliches Verstellen beim Transport
- Sichtkontrolle auf Klickskala
Beispiel aus der Praxis:
Ein erfahrener Schütze flankiert eine Rotte auf einem Kahlschlag. Zuvor hatte er auf dem Stand mit 20 Klicks auf 300 m geschossen. Im Eifer des Gefechts vergisst er, zurückzustellen – und verfehlt die Überläuferin deutlich. Eine Situation, die mit einem schnellen AMP-Check vermeidbar gewesen wäre.
2. M wie Magnification – Starte mit niedriger Vergrößerung
Die meisten von uns jagen mit variabler Optik. Und fast alle neigen dazu, mit hoher Vergrößerung zu starten – aus Gewohnheit oder dem Wunsch nach „mehr Details“. Doch genau das wird im entscheidenden Moment zum Nachteil. Wer auf 12- bis 15-facher Vergrößerung durchs Glas sucht, verliert kostbare Sekunden und findet das Wild körperlich oft nicht schnell genug.
Was du checkst:
- Optik auf die niedrigste sinnvolle Vergrößerung einstellen (z. B. 3x oder 4x)
- Nach dem Erfassen kannst du immer noch nachvergrößern
- Besonders wichtig bei bewegtem Wild oder bei Drückjagden
Beispiel aus der Praxis:
Ein Schütze sitzt an einem engen Schneisenstand. Das Stück Rehwild zieht schnell über die offene Lücke. Er hat sein Glas auf 16x – findet das Wild zu spät im Bild und kann nicht mehr sauber anhalten. Mit 4x hätte er das Stück sofort erfasst und gezielt schießen können.
3. P wie Press Check – Ist eine Patrone im Lauf?
Der sogenannte „Klick“ ist der Klassiker unter den jagdlichen Pannen. Kein technischer Fehler – sondern menschliches Versäumnis. Gerade wenn du aus Sicherheitsgründen mit leerem Patronenlager jagst, musst du unbedingt kontrollieren, ob du im entscheidenden Moment wirklich geladen bist.
Was du checkst:
- Verschluss leicht öffnen (Press Check)
- Sichtkontrolle: Patrone im Lager?
- Wenn nein: vorsichtig nachladen und schließen
Beispiel aus der Praxis:
Nach fast 45 Minuten Pirsch steht der Bock breit auf 70 Meter. Der Schütze zieht durch, drückt ab – Klick. Kein Schuss. Er hatte im Stress vergessen, eine Patrone ins Lager zu repetieren. Das Stück springt ab. Solche Situationen sind vermeidbar – mit dem P für Press Check.
Fazit: Einfach, effektiv, entscheidend
Die AMP-Checkliste ist eine der einfachsten und gleichzeitig wirkungsvollsten Routinen für verantwortungsvolle Jäger. Drei Punkte, drei Sekunden, drei Fehlerquellen weniger:
- A – Adjustments kontrollieren
- M – Magnification niedrig wählen
- P – Press Check nicht vergessen
Mit dieser Methode übernimmst du aktiv Verantwortung für deinen ersten Schuss – den einzigen, der zählt. Denn wie Christian Saugmann sagt: „It doesn’t matter if your mind is switched on, if your rifle is switched off.“
Bleib waidgerecht. Bleib vorbereitet. Nutze AMP.
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