Jäger diskutieren häufiger über Munition, Büchse und Optik als über die passende Montage. Doch genau diese Schnittstelle entscheidet maßgeblich über die Präzision und den waidgerechten Büchsenschuss. Die Wichtigkeit der passenden Zielfernrohrmontage darf in keinem Fall vernachlässigt werden. Dieser Artikel beschreibt worauf es bei Zielfernrohrmontagen ankommt!

Was muss eine Zielfernrohrmontage können?

Eine Zielfernrohrmontage muss vor allem einen Zweck erfüllen: Das Gewehr mit der Optik bombenfest verbinden. Diese Verbindung muss so stabil sein, dass die Einheit aus Zielfernrohr und Gewehr die wirkenden Kräfte bei der Schussabgabe felsenfest aushält. Je nach Kaliber können dabei durchaus Kräfte von über 10000N (also mehr als ca. 1t!) wirken. Die Schuss- bzw. Schockfestigkeit ist damit die wichtigste Eigenschaft, die eine Zielfernrohrmontage erfüllen muss. Der Grund für Ablagen, Treffpunktverlagerungen, große Streukreise und allgemein mangelhafter Präzision ist nicht selten auf eine schlechte Montagelösung zurückzuführen.

Darüber hinaus muss eine Zielfernrohrmontage folgende Eigenschaften besitzen: Sie muss natürlich passend für Waffe und Optik sein. Die Montage muss gegenüber Temperaturschwankungen restitent sein. In keinem Fall darf die Montage und das Zielfernrohr die Funktionalität der Waffe behindern. Repetieren und das Auswerfen der Patrone muss problemlos funktionieren. Der Schütze muss sich auch Gedanken machen, welche Bauhöhe (entscheidend für das Offset) und welchen Augenabstand er für seine Optik benötigt. Die Montagelösung für die Optik muss zum Anschlag passen. Optional ist noch zu entscheiden, ob die Optik bei gleichbleibender Montagelösung wiederholgenau gewechselt werden kann.

Auswahl der richtigen Montagelösung

Picatinny

Wir werden hier nicht explizit die alle Montagearten beschreiben. Mit Aufschub-, Einhak- Schwenkmontagen und Co. kann man sich leicht vertraut machen. Heute gibt es unzählige Montagelösungen und beinahe jeder Büchsemacher, Waffenhersteller oder Zielfernrohrproduzent bietet Montagen an. Das hat zur Folge das die Lösungsmöglichkeiten scheinbar unendlich sind. Selbst individuelle Wünsche lassen sich dadurch erfüllen. Von der vorgefertigten Festmontage an der Waffe bis zur Spezialmontage lässt sich fast alles realisieren. Wichtiger als die grundlegende Wahl der Montageart ist vielmehr die angesprochene Passgenauigkeit für Waffe und Optik.

Immer wieder erreichen uns Anfragen, welche Montagen wir empfehlen. Erstaunt stellen dann oft Kunden oder Leser fest, dass wir diese Frage nicht so einfach beantworten können ohne ganz gezielt nach Details von Waffe, Optik und Verwendungszweck zu fragen und dann gemeinsame Lösungen zu erörtern.

Zunächst befassen wir uns mit der Waffe. Einige Markenhersteller fertigen ihre Gewehre heute mit eigenen integrierten Montagelösungen an, die dem Kunden keine Wahl lassen, sich für diese Produkte zu entscheiden (beispielhaft sei hier die Sattelmontage von Blaser angeführt). Vorteilhaft bieten diese Zielfernrohrmontagen dafür Passgenauigkeit und einfache Bedienung. Allerdings sind sie auch in der Anschaffung teurer. Hat man die Wahl eine eigene Montage zu wählen, gilt es sich zunächst mit eben genau dieser Passgenauigkeit zu befassen. Eine Recherche nach dem exakten Modell der Waffe im Internet kann hier erste Abhilfe schaffen.

Gleichfalls muss man sich mit dem Zielfernrohr beschäftigen. Dabei kommt es darauf an, dass die Verbindung von Klemmringen oder Mittelrohrschienen auch zum Zielfernrohr passt, und die Bauhöhe für das Glas ausreichend ist. Die Montagelösung muss zum Rohrkörper und zur Waffe passen.

Der Schütze muss sich in Form des Verwendungszweckes auch Gedanken darüber machen, ob sein Zielfernrohr abnehmbar sein soll. Für jagdliche Zwecke und zum Transport bietet dies viele Vorteile. Die Optik lässt sich schnell wechseln, zur Nachsuche im dichten Unterholz kann man sie ganz entfernen und auf Reisen lässt sich das Packmaß beschränken. Ein wechsel der Optik lässt sich somit je nach Jagdzweck ebenfalls realisieren, wie die oben aufgeführten Bilder zeigen. Eine Festmontage für den klassischen Ansitz bietet zwar weniger Flexibilität jedoch auch eine geringere Anfälligkeit für Präzisionsabweichungen.

Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die Auswahl des Materials und der Verarbeitungsqualität. Stahl- und Aluminium haben sich bewährt. Wesentliche Unterschiede ergeben sich aber in der Qualität. Hier halten wir es für besser auf Markenproduzenten zurückzugreifen, als irgendwelche Billigware oder Nachbauten aus dem Internet zu beziehen.

Beispiel für Zielfernrohrmontagen

Picatinny

Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Montagelösungen auf Schienenbasis gemacht. Abhängig von der Waffe, suchen wir nach Schienen (Picatinny, Weaver oder Prismenschienen) die fest mit der Waffe verbunden werden können und die Funktionalität nicht beeinträchtigen.

EAW Aufkippmontage für 11mm Prisma

Abhängig vom Glas, suchen wir dann passenden Montageringe im richtigen Rohrdurchmesser, passend zur jeweiligen Schiene. Damit haben wir genug Flexibilität den Augenabstand und die Bauhöhe selbst zu bestimmen. Fest monitiert genügen diese Lösungen, bei guter Verarbeitungsqualität unseren Ansprüchen. Diese Montagelösungen erhält man zu einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis. Zusätzlich kann man basierend auf dem Schienensystem mit den passenden Ringen einen Wechsel der Optik vollziehen. Über Stellschrauben oder Hebel mit Klickrasten lassen sich einige Montagen immer wieder Wiederholgenau montieren. Ohne Frage lassen sich die Optiken mit diesem Montagesystem auch einfach abnehmen. Gleiches kann man auch mit einer hochwertige Schwenkmontage erzielen, die wir ebenfalls für sehr empfehlenswert halten.

Die Montage der Montage

Hier empfiehlt es sich in jedem Fall einen Büchsenmacher aufzusuchen. Zwar ermöglichen Systeme wie unser Beispiel auch eine Eigenmontage, doch hier können kleine Details riesige Unterschiede ausmachen. Für Laien ergeben sich Fehlerquellen unter denen auf Dauer die Präzision leidet.

Häufig ist dabei die Schnittstelle zwischen Zielfernrohr und den Montageringen eine häufige Fehlerquelle. Schlecht montiert ergeben sich dadurch nicht nur mangelnde Schussleistungen, sondern es können auch Schäden am Zielfernrohr selbst auftreten. So hat es sich bewährt beispielsweise durch Klebstoff oder Einlagen von Nitril- bzw. auch Latexhandschuhen die Verbindung zu festigen. Ohne diese zusätzliche Verbindung ist diese Schnittstelle oft nicht stabil und schussfest genug. Das Zielfernrohr kann sich verlagern. Andere Fehlerquellen können eine zu feste Verbindung sein, die das Glas unter Spannung setzt, so dass Deformierungen möglich sind. Auch die nicht verkantete Ausrichtung des Zielfernrohrs muss bei der Befestigung selbstverständlich beachtet werden.

Fazit

Bei der Wahl der Zielfernrohrmontage gibt es zahlreiche Kriterien, auf die man Wert legen sollte. Je nach Waffe, Optik und Verwendungszweck ergeben sich unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten. Dabei kann man fast allen Wünschen gerecht werden. In jedem Fall muss die Zielfernrohrmontage schussfest und stabil sein. Vorraussetzung dafür ist die Verarbeitungsqualität und das Material und ebenfalls eine fachgerechte Befestigung.

Je nach Montageart ergeben sich diverse Besonderheiten, so dass man sich beim Büchsenmacher oder beim Hersteller des Vertrauens beraten lassen sollte. Gern geben auch wir weiterhin Auskunft zu passenden Montagelösungen.

Passende Jagdausrüstung

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